Mission Supermarkt: So meisterst du den Einkauf mit Kindern
Für Erwachsene ist der Supermarkt ein schnöder Erledigungsort, für Kinder eine verzauberte Welt voller Versuchungen. Doch keine Sorge, ich kenne mittlerweile so einige Strategien, um aus dem Einkauf eine möglichst entspannte Mission zu machen - clevere Verhandlungstaktiken und psychologische Tricks inklusive. Also, schnapp dir meine Tipps - und komm in die (Supermarkt-)Gänge.
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Kolumne von Jenny Böhme
veröffentlicht am 28.02.2025
Samstagmorgen, der Kühlschrank ist leer, der Supermarkt ruft. Der Plan klingt simpel: schnell rein, Vorräte aufstocken, zur Kasse düsen und zahlen. Die Realität? Ein Hindernisparcours aus Probierständen, blinkenden Angeboten und dem magischen Sog der Süßwarenabteilung. Mittlerweile sind meine Kids aus dem Quengel-Alter raus. Aber ich kenne das „Will ich haben”-Echo, das durch den Supermarkt hallt noch zu gut, genau wie die „Auf den Boden schmeiß und strampel”-Anfälle. Deshalb teile ich meine besten Tipps, damit dein nächster Einkauf nicht nur entspannter, sondern vielleicht sogar spaßig wird.
Ein hungriges Kind im Supermarkt ist wie ein Staubsauger im Power-Modus
Es beginnt schon mit der richtigen Vorbereitung: Zuhause schreibe ich gemeinsam mit den Kindern die Einkaufsliste. Wenn die Kleinen aktiv mitplanen, wissen sie schon, was sie erwartet. Außerdem ist klar: Wir gehen nicht mit leerem Magen los. Denn ein hungriges Kind im Supermarkt ist wie ein Staubsauger im Power-Modus - es zieht alles an, was irgendwie essbar aussieht. Ein sattes Kind, das schon zuhause einen Snack bekommen hat wie Bananenmuffins ohne Zucker oder Apfelwaffeln, erspart dir endlose Diskussionen über Gummibärchen und Schokoriegel. Und weil müde Kinder sich schnell in ungeduldige Quengel-Maschinen verwandeln, gehen wir möglichst dann einkaufen, wenn alle ausgeruht sind. Außerdem versuchen wir Stoßzeiten im Supermarkt zu vermeiden.
Drinnen geht es oft schon verlockend los: Regale mit Produkten wie Fertig-Waffeln oder abgepackten Pancakes finden nicht nur Kinder anziehend - sondern auch die Eltern. Schließlich muss man damit weniger selbermachen. Da hilft es, sich immer wieder vor Augen zu halten, wie schnell und einfach ein Waffelteig oder Pancakes gemacht sind. Wenn meine Kinder betteln, weil sie eine dieser Fertigpackungen in den Einkaufswagen legen wollen, erkläre ich ihnen, dass selbstgemacht viel besser schmeckt. Ich erzähle von der Zubereitung wie von einem Abenteuer, das wir mit unserem Koch-Kumpel Kört erleben können: „Wir haben die Mission, die fluffigsten und leckersten Waffeln oder Pancakes aller Zeiten zu backen. Zuerst müssen wir die Zutaten genau abwiegen - ein Gramm daneben, und unser Teig könnte zu fest oder zu flüssig werden! Dann heißt es rühren, rühren, rühren, bis der Teig glatt ist - aber nicht zu wild, sonst gibt es eine Mehlstaub-Explosion! Dann kommt der spannendste Moment: Die große Back-Challenge! Können wir die perfekte Waffel aus dem Eisen holen, ohne dass sie kleben bleibt? Und wer traut sich, den Pancake in der Luft zu wenden, ohne dass er abstürzt?” Meistens sind die Kinder dann so begeistert von der Selbermach-Action, dass die Fertigprodukte aus dem Regal schnell vergessen sind.
Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist… lecker
Anstatt meine Kinder wild durch die Gänge flitzen zu lassen, bekommen sie Aufgaben. Mein Sohn Emil sucht gerne das Obst und Gemüse aus und wiegt es ab, Knöpfe drücken und alles Technische begeisterte ihn schon als kleines Kind. Carlo besorgt dann schon mal den Käse für den Nudelauflauf mit Gemüse. Und Frieda sucht nach dem richtigen Grieß für unseren Quarkauflauf. Auch den Einkaufswagen zu schieben, ist eine wichtige Aufgabe, die Kindern viel Spaß macht. Allerdings sollte vorher klargemacht werden, dass die Supermarkt-Gänge keine verwinkelte Formel-1-Rennstecke ist.
Wenn ich mal mehr Zeit für den Einkauf habe, baue ich gerne kleine Spiele ein. Wie zum Beispiel „Ich sehe was, was du nicht siehst”. Oder die Kinder sollen Produkte mit dem Anfangsbuchstaben ihres Namens suchen. Oder sie halten Ausschau nach dem teuersten oder dem günstigsten Produkt aus einer Warengruppe. Das macht den Kids Spaß und sie können auf spielerische Art und Weise noch etwas lernen.
Beim Supermarkt-Einkauf setze ich auf Mitbestimmung. Ich frage zum Beispiel: „Möchtest du dein Porridge morgen früh lieber mit Himbeeren oder Blaubeeren darauf essen?”. So haben die Kids das Gefühl, mitzuentscheiden - und die Diskussionen reduzieren sich enorm. Eine weitere Möglichkeit ist es, einen Vorschlag zu machen und eine Alternative bereit zu halten. Das kann dann so klingen: „Ich empfehle dir zum Abendbrot Tomaten. Oder möchtest du lieber eine Gurke?” Dann wählt das Kind häufig lieber die Gurke, weil das entgegen der Empfehlung der Mutter ist. Und trotzdem landet mit diesem Trick am Ende etwas Gesundes auf dem Teller, weil das Kind sich das selbst ausgesucht hat.
Wenn nichts mehr geht: tief durchatmen, das Nötigste schnappen und raus
Am liebsten gehe ich mit den Kindern in einen Supermarkt, den sie schon kennen. Eine bekannte Umgebung ist für alle entspannter. Wenn die Kids noch sehr klein sind, kann es übrigens helfen, ein kleines Spielzeug wie eine Puppe oder ein Mini-Auto dabei zu haben. Wenn die Schlange an der Kasse durch den halben Supermarkt geht, können sie in der Wartezeit damit spielen.
Doch manchmal hilft alles nichts: Die Kinder sind quengelig, die Geduld aufgebraucht und der Einkaufswagen noch nicht mal halb voll. Dann heißt es: tief durchatmen, das Nötigste schnappen für ein Blitz-Gericht wie Gemüsereis oder gebratene Maultaschen und den Rest vertagen. Der Supermarkt läuft nicht weg - deine gute Laune schon.
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veröffentlicht am 28.02.2025
Samstagmorgen, der Kühlschrank ist leer, der Supermarkt ruft. Der Plan klingt simpel: schnell rein, Vorräte aufstocken, zur Kasse düsen und zahlen. Die Realität? Ein Hindernisparcours aus Probierständen, blinkenden Angeboten und dem magischen Sog der Süßwarenabteilung. Mittlerweile sind meine Kids aus dem Quengel-Alter raus. Aber ich kenne das „Will ich haben”-Echo, das durch den Supermarkt hallt noch zu gut, genau wie die „Auf den Boden schmeiß und strampel”-Anfälle. Deshalb teile ich meine besten Tipps, damit dein nächster Einkauf nicht nur entspannter, sondern vielleicht sogar spaßig wird.
Ein hungriges Kind im Supermarkt ist wie ein Staubsauger im Power-Modus
Es beginnt schon mit der richtigen Vorbereitung: Zuhause schreibe ich gemeinsam mit den Kindern die Einkaufsliste. Wenn die Kleinen aktiv mitplanen, wissen sie schon, was sie erwartet. Außerdem ist klar: Wir gehen nicht mit leerem Magen los. Denn ein hungriges Kind im Supermarkt ist wie ein Staubsauger im Power-Modus - es zieht alles an, was irgendwie essbar aussieht. Ein sattes Kind, das schon zuhause einen Snack bekommen hat wie Bananenmuffins ohne Zucker oder Apfelwaffeln, erspart dir endlose Diskussionen über Gummibärchen und Schokoriegel. Und weil müde Kinder sich schnell in ungeduldige Quengel-Maschinen verwandeln, gehen wir möglichst dann einkaufen, wenn alle ausgeruht sind. Außerdem versuchen wir Stoßzeiten im Supermarkt zu vermeiden.
Drinnen geht es oft schon verlockend los: Regale mit Produkten wie Fertig-Waffeln oder abgepackten Pancakes finden nicht nur Kinder anziehend - sondern auch die Eltern. Schließlich muss man damit weniger selbermachen. Da hilft es, sich immer wieder vor Augen zu halten, wie schnell und einfach ein Waffelteig oder Pancakes gemacht sind. Wenn meine Kinder betteln, weil sie eine dieser Fertigpackungen in den Einkaufswagen legen wollen, erkläre ich ihnen, dass selbstgemacht viel besser schmeckt. Ich erzähle von der Zubereitung wie von einem Abenteuer, das wir mit unserem Koch-Kumpel Kört erleben können: „Wir haben die Mission, die fluffigsten und leckersten Waffeln oder Pancakes aller Zeiten zu backen. Zuerst müssen wir die Zutaten genau abwiegen - ein Gramm daneben, und unser Teig könnte zu fest oder zu flüssig werden! Dann heißt es rühren, rühren, rühren, bis der Teig glatt ist - aber nicht zu wild, sonst gibt es eine Mehlstaub-Explosion! Dann kommt der spannendste Moment: Die große Back-Challenge! Können wir die perfekte Waffel aus dem Eisen holen, ohne dass sie kleben bleibt? Und wer traut sich, den Pancake in der Luft zu wenden, ohne dass er abstürzt?” Meistens sind die Kinder dann so begeistert von der Selbermach-Action, dass die Fertigprodukte aus dem Regal schnell vergessen sind.
Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist… lecker
Anstatt meine Kinder wild durch die Gänge flitzen zu lassen, bekommen sie Aufgaben. Mein Sohn Emil sucht gerne das Obst und Gemüse aus und wiegt es ab, Knöpfe drücken und alles Technische begeisterte ihn schon als kleines Kind. Carlo besorgt dann schon mal den Käse für den Nudelauflauf mit Gemüse. Und Frieda sucht nach dem richtigen Grieß für unseren Quarkauflauf. Auch den Einkaufswagen zu schieben, ist eine wichtige Aufgabe, die Kindern viel Spaß macht. Allerdings sollte vorher klargemacht werden, dass die Supermarkt-Gänge keine verwinkelte Formel-1-Rennstecke ist.
Wenn ich mal mehr Zeit für den Einkauf habe, baue ich gerne kleine Spiele ein. Wie zum Beispiel „Ich sehe was, was du nicht siehst”. Oder die Kinder sollen Produkte mit dem Anfangsbuchstaben ihres Namens suchen. Oder sie halten Ausschau nach dem teuersten oder dem günstigsten Produkt aus einer Warengruppe. Das macht den Kids Spaß und sie können auf spielerische Art und Weise noch etwas lernen.
Beim Supermarkt-Einkauf setze ich auf Mitbestimmung. Ich frage zum Beispiel: „Möchtest du dein Porridge morgen früh lieber mit Himbeeren oder Blaubeeren darauf essen?”. So haben die Kids das Gefühl, mitzuentscheiden - und die Diskussionen reduzieren sich enorm. Eine weitere Möglichkeit ist es, einen Vorschlag zu machen und eine Alternative bereit zu halten. Das kann dann so klingen: „Ich empfehle dir zum Abendbrot Tomaten. Oder möchtest du lieber eine Gurke?” Dann wählt das Kind häufig lieber die Gurke, weil das entgegen der Empfehlung der Mutter ist. Und trotzdem landet mit diesem Trick am Ende etwas Gesundes auf dem Teller, weil das Kind sich das selbst ausgesucht hat.
Wenn nichts mehr geht: tief durchatmen, das Nötigste schnappen und raus
Am liebsten gehe ich mit den Kindern in einen Supermarkt, den sie schon kennen. Eine bekannte Umgebung ist für alle entspannter. Wenn die Kids noch sehr klein sind, kann es übrigens helfen, ein kleines Spielzeug wie eine Puppe oder ein Mini-Auto dabei zu haben. Wenn die Schlange an der Kasse durch den halben Supermarkt geht, können sie in der Wartezeit damit spielen.
Doch manchmal hilft alles nichts: Die Kinder sind quengelig, die Geduld aufgebraucht und der Einkaufswagen noch nicht mal halb voll. Dann heißt es: tief durchatmen, das Nötigste schnappen für ein Blitz-Gericht wie Gemüsereis oder gebratene Maultaschen und den Rest vertagen. Der Supermarkt läuft nicht weg - deine gute Laune schon.
Fragerunde:
Wie sieht dein Einkauf mit deinen Kindern aus? Kennst du noch weitere Tipps und Tricks? Oder erinnerst du dich an ein Erlebnis besonders? Ich freue mich auf deine Erfahrungen in den Kommentaren!
Wie sieht dein Einkauf mit deinen Kindern aus? Kennst du noch weitere Tipps und Tricks? Oder erinnerst du dich an ein Erlebnis besonders? Ich freue mich auf deine Erfahrungen in den Kommentaren!
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Leserkommentare
Dein Kommentar:
Kommentare
Karin (01.03.2025)
Liebe Jenny, mit großem Interesse verfolge ich deine Kolumnen. Eine wunderbare Idee. Ich höre sie mir gerne an, habe aber einen Tip: Lies und sprich doch etwas langsamer, dann kann man sie besser verfolgen.
antworten
Liebe Jenny, mit großem Interesse verfolge ich deine Kolumnen. Eine wunderbare Idee. Ich höre sie mir gerne an, habe aber einen Tip: Lies und sprich doch etwas langsamer, dann kann man sie besser verfolgen.
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Jenny (01.03.2025)
Danke für dein Feedback, liebe Karin. Ich werde es versuchen. Liebe Grüße, Jenny
Danke für dein Feedback, liebe Karin. Ich werde es versuchen. Liebe Grüße, Jenny
Maria (01.03.2025)
Hallo, ich habe drei Kinder (4,5, 3 und 1,5 Jahre). Ich kenne die Supermarkt-Challenge also gut 😅. Wir schreiben auch immer den Einkaufszettel zusammen. Manchmal schreiben sie sich auch selbst einen, den sie dann mitnehmen. Dann dürfen die beiden Großen sich jeweils drei Artikel aussuchen, für die sie verantwortlich sind, dass sie am Ende im Wagen liegen. So sind sie im Laden damit beschäftigt, die Augen offen zu halten, bis sie "ihre" Sachen gefunden haben. Und ich lasse sie auch immer mitentscheiden, welche z.B. Wurst oder welchen Käse wir kaufen. Alles in allem gehe ich total gerne mit den Kids einkaufen. Für uns ist es immer eine tolle gemeinsame Aktion.
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Hallo, ich habe drei Kinder (4,5, 3 und 1,5 Jahre). Ich kenne die Supermarkt-Challenge also gut 😅. Wir schreiben auch immer den Einkaufszettel zusammen. Manchmal schreiben sie sich auch selbst einen, den sie dann mitnehmen. Dann dürfen die beiden Großen sich jeweils drei Artikel aussuchen, für die sie verantwortlich sind, dass sie am Ende im Wagen liegen. So sind sie im Laden damit beschäftigt, die Augen offen zu halten, bis sie "ihre" Sachen gefunden haben. Und ich lasse sie auch immer mitentscheiden, welche z.B. Wurst oder welchen Käse wir kaufen. Alles in allem gehe ich total gerne mit den Kids einkaufen. Für uns ist es immer eine tolle gemeinsame Aktion.
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Marie (28.02.2025)
Danke für die Tipps! Nicht hungrig einkaufen gehen, ist eine Regel, die auch für Eltern gilt. Wenn ich Hunger habe, kaufe ich eher ungesunden Fertigkram und die Nerven liegen schneller blank.
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Danke für die Tipps! Nicht hungrig einkaufen gehen, ist eine Regel, die auch für Eltern gilt. Wenn ich Hunger habe, kaufe ich eher ungesunden Fertigkram und die Nerven liegen schneller blank.
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