Lebensmittel im Überblick: Leinöl
Mit Fett ist das so eine Sache: Lange Zeit als ungesund und Dickmacher verpönt, lässt manch einer lieber ganz die Finger davon. Tatsächlich können viele gesunde Fette allerdings gar nicht vom Körper selbst hergestellt werden, sind aber essenziell für reibungslos ablaufende Stoffwechselvorgänge, weshalb sie über die Nahrung aufgenommen werden müssen. So auch das Leinöl: Ein mild-nussiges, sehr hochwertiges Omega-3 Fett. Wie gesund das Öl ist, worauf man bei der Verwendung achten muss und ob es schon für dein Baby geeignet ist, erfährst du in diesem Artikel. Zum Schluss warten leckere Rezeptideen rund um das Leinöl auf dich.
Was ist Leinöl?
Leinöl ist ein Pflanzenöl, das aus den reifen Samen der sogenannten Leinpflanze gewonnen wird. Dabei handelt es sich um eine sehr alte europäische Nutzpflanze, die bereits seit der Jungsteinzeit kultiviert wird und auch unter dem Namen Öl-Lein oder Flachs bekannt ist. Die Samen werden gepresst und weisen je nach Herstellungsart eine mehr oder weniger goldgelbliche Farbe auf.Gesunde Fette
Genauso wie Kohlenhydrate und Eiweiß, ist Fett ein Nahrungsbaustein, der das menschliche Überleben sichert. Die Mythen rund um Margarine, Butter, Öl und Co. halten sich dennoch wacker: Ungesund, Dickmacher, Herzblocker. Fett hat den Ruf, sich direkt an die Hüften abzusetzen und Gefäße zu verstopfen. Aber Fett ist nicht gleich Fett: Wichtig dabei ist es, zwischen gesunden und ungesunden Fetten zu unterscheiden. Es gibt gesättigte Fettsäuren, die insbesondere in tierischen Lebensmitteln stecken und im Übermaß das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes erhöhen, aber auch gesunde, ungesättigte Fettsäuren aus Nüssen, Avocado und pflanzlichen Ölen - dazu gehört auch das Leinöl. Sie können vom Körper nicht selbst hergestellt werden und müssen daher über die Nahrung aufgenommen werden. Ungesättigte Fettsäuren sind wichtig für die Gehirnfunktion und für einen gesunden Blutdruck.Gesunde Fette, schlechte Fette: Was du über Fett wissen solltest
Fett ist nicht gleich Fett. Erfahre in welchen Lebensmitteln gesunde Fette stecken und wie du zwischen „guten” und „schlechten” Fetten unterscheidest.
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So gesund ist Leinöl
Leinöl gehört also zu den gesunden, ungesättigten Fetten und genauer zu den Omega-3 Fetten. Damit ist es eine wertvolle und pflanzliche Alternative für fettreichen Fisch. Das Öl aus der Leinpflanze gilt aufgrund des Omega-3-Gehalts als sehr gesund:- Gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Alpha-Linolsäure ist in kaum einem anderen Lebensmittel so viel enthalten wie in Leinöl. Sie spielt eine wichtige Rolle für unseren Stoffwechsel, wirkt antientzündlich und gegen Gefäßablagerungen sowie positiv auf den Cholesterinspiegel.
- Schlankmacher: Kaum zu glauben, aber Leinöl kann aufgrund seiner stoffwechselanregenden Wirkung in Maßen beim Abnehmen helfen.
- Gesunder Darm: Bei Magen-Schleimhaut-Entzündungen und Beschwerden wie Durchfall kann Leinöl Abhilfe schaffen. Der Grund dafür sind Schleim- und Quellstoffe, die sich wie ein Schutzfilm in den Darm legen.
Leinöl aufbewahren
Leinöl hat eine maximale Haltbarkeit von 3 Monaten nach Abfüllung, was bedeutet, bis das Öl bei uns im Supermarkt ankommt, bleiben noch etwa 6-8 Wochen. Nach dem Ablauf des Haltbarkeitsdatums sollte das Leinöl nicht mehr verwendet werden, denn durch die mehrfach ungesättigten Fettsäuren kommt es bei zu langer Lagerung zur Oxidation: Das Öl schmeckt bitter und wird ranzig. Um die Oxidation hinauszuzögern, wird Leinöl am besten im Kühlschrank aufbewahrt oder alternativ in kleinen Portionen eingefroren.Leinöl nicht erhitzen
Achtung: Leinöl hat viele positive gesundheitliche Aspekte, aber in einem Punkt ist bei der Verwendung Vorsicht geboten. Das Öl darf nicht erhitzt werden, weshalb es nicht zum Braten geeignet ist. Die liegt an der schnellen Oxidation der Fettsäuren, wenn sie Wärme, Licht und Sauerstoff ausgesetzt werden. Beim Erhitzen verliert Leinöl nicht nur seinen Geschmack, sondern auch seine gesundheitliche Wirkung. Außerdem können sich Schadstoffe bilden, wenn der Rauchpunkt des Öls überschritten wird.Leinöl für Babys
Leinöl hat keine negativen Auswirkungen in der Schwangerschaft oder Stillzeit und kann in Maßen auch schon im Babybrei eingesetzt werden. Auch hier gilt: Unbedingt vorher testen, ob es ranzig schmeckt und auf keinen Fall erhitzen. Damit eignet sich das Öl nur zum Untermischen für kalte Breirezepte. Wenn dein Baby den Brei ablehnt, kann es vom Eigengeschmack des Leinöls kommen. Rapsöl ist in diesem Fall eine gute Alternative, die auch erhitzt werden kann.Haushaltstipps mit Leinöl
Wusstest du, dass Leinöl neben der kulinarischen Verwendung auch im Haushalt eingesetzt werden kann? Hier sind drei Anwendungsgebiete, in denen das Öl ein praktischer Helfer ist:- Holz: Leinöl ist vor allem als natürliches Holzschutzmittel bekannt und beliebt. Im Gegensatz zu chemischen Mitteln muss das Öl regelmäßig neu aufgetragen werden, ist dafür aber auch nachhaltiger und besser geeignet für Arbeitsflächen, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen.
- Schuhe: Für die Schuhe gibt es eine einfache Methode, die Haltbarkeit der Sohlen zu verlängern: Reibe sie regelmäßig mit Leinöl ein.
- Hautpflege: Aufgrund der ungesättigten Fettsäuren wird Leinöl als Inhaltsstoff in der Hautpflege geschätzt. Besonders bei rissiger oder gespannter Haut ist das Öl als Zusatz in Masken oder pur auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen ein kleiner Wunderhelfer.
Rezepte mit Leinöl
Ein hochwertiges, gepresstes Leinöl schmeckt mild und leicht nussig und passt damit sehr gut in Salate, Dips und zu Brot. Da es nicht erhitzt werden darf, eignet es sich nur für die kalte Küche. Bei uns in der Lausitz gehört zu Pellkartoffeln mit Quark immer ein großer Schuss vom hochwertigen Leinöl, denn die Kombi aus Eiweiß und Fett sorgt dafür, dass körpereigenes Protein besser hergestellt und gespeichert werden können. Mit Leinöl habe ich außerdem folgende leckere Rezeptideen:- Smoothies: Grüner Smoothie, Kürbis-Smoothie mit Birne, Himbeer-Smoothie
- Müsli: Overnight Oats, Schoko Smoothie Bowl, Knusper Nuss-Granola
- Salate: Feldsalat mit Ziegenkäse, Brotsalat, Feldsalat mit Granatapfel und Walnüssen
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