Meine Weihnachtszeit in 24 knusprigen und funkelnden Fragen
veröffentlicht am 20.12.2024
1. Hat jeder bei euch in der Familie einen Schoko-Adventskalender?
Wir haben jedes Jahr einen Familien-Adventskalender, bei dem wir abends gemeinsam das Türchen öffnen. Früher haben mein Mann und ich den Adventskalender befüllt. Mittlerweile bekommen auch die Kinder ein paar Tütchen, die sie nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten und befüllen dürfen. Wenn jemand Süßigkeiten oder Kekse hineingibt, müssen es fünf sein - damit alle etwas bekommen. Außerdem ist ein Zettel mit einer Aufgabe drin, die wir gemeinsam erfüllen. Zum Beispiel: Jemanden anrufen und ein Weihnachtslied vorsingen. Im Wohnzimmer zu Last Christmas tanzen. Eine Keks-Verkostung veranstalten mit Sorten wie Pudding-Plätzchen, Spitzbuben, Engelsaugen und Vanillekipferl bei der alle bewerten müssen, welche am besten schmecken.
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Egal ob zum Ausstechen, Rollen, Spritzen - hier findest du die besten Weihnachtsplätzchen Rezepte für deinen Plätzchenteller.
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2. Verbringt ihr die Adventszeit lieber eingekuschelt im Haus oder an der frischen Luft?
Spaziergänge gehören für uns in der Weihnachtszeit dazu. Am liebsten gehen wir in der Dämmerung los, damit wir uns all die mit Lichterketten geschmückten Häuser anschauen können. Mit kleinen Spielen gestalten wir den Spaziergang spannender: Wer entdeckt die meisten Deko-Sterne in den Fenstern? Oder wer zählt die meisten Weihnachtsbäume mit Beleuchtung?
3. Wann beginnst du mit den Weihnachtsvorbereitungen?
Ich würde gerne sagen, dass ich alles frühzeitig plane. Aber in Wahrheit bin ich oft spät dran. Denn in der Adventszeit bin ich sehr damit beschäftigt, meine besten Weihnachtsrezepte für Familienkost aufzuschreiben, wie meinen einfachen Entenbraten oder mein Lebkuchengulasch. Der Baum wird deshalb erst ein paar Tage vor Heiligabend aufgestellt. Am 24. verpacken mein Mann und ich oft noch Geschenke, die wir auf den letzten Drücker besorgt haben. Ein paar Dinge in letzter Minute zu erledigen, gehört für mich zur Weihnachtszeit dazu - und ist irgendwie auch ein kleines Abenteuer.
4. Wie ist euer Weihnachtsbaum geschmückt?
Bunt. Unser Baum ist ein funkelndes Sammelsurium voller Erinnerungen: ein Anhänger aus New York, als mein Mann und ich zum ersten Mal dort waren und uns dort verlobt haben, ein Eisbär aus Bremerhaven, eine Baumspitze von meinen Eltern. Außerdem hängt eine Gewürzgurke am Weihnachtsbaum.
5. Warum hängt eine Gewürzgurke an eurem Weihnachtbaum?
Keine echte, sondern eine aus Glas. Ich verstecke sie kurz vor der Bescherung in den Zweigen. Wer sie als Erstes entdeckt, bekommt ein Extra-Geschenk. Ursprünglich ist das eine amerikanische Tradition, aber mein Mann und ich fanden, dass sie zu uns passt - da wir in der Nähe des Spreewaldes wohnen, der Heimat der berühmten Spreewaldgurken.
6. Hast du einen Lieblings-Baumschmuck?
Ja! Einen Baumanhänger, den ich gekauft habe, als ich zum dritten Mal schwanger war. Weil ich mir nach meinen beiden Jungs noch ein Mädchen wünschte, habe ich einen rosa Vogel im Tannenbaum platziert. Mein Wunsch wurde erfüllt.
7. Was ist dein liebster Weihnachtsduft?
Als Foodbloggerin müsste die richtige Antwort wohl lauten: Plätzchenduft oder der Geruch von Braten, der im Ofen langsam schmort. Keine Frage, ich liebe es, wenn die ganze Küche so köstlich nach Essen riecht. Aber am liebsten mag ich in der Weihnachtszeit Räucherkerzen - ihr warmer, holziger Duft gehört für mich einfach dazu.
8. Was gibt es bei euch an Heiligabend zu essen?
Mittags essen wir Gänsekleinsuppe, das ist eine klare Suppe mit Gänseinnereien. Denn mein Vater bereitet für den ersten Weihnachtstag immer die Gans für den Braten vor, und die Innereien werden dann für die Suppe verwendet. Abends essen wir Kartoffelsalat mit Würstchen - allerdings erst nach der Bescherung. Der Kartoffelsalat erfüllt all meine Wünsche an ein gutes Weihnachtsessen: schnell gemacht, gut vorzubereiten und sooo lecker.
Der Mayo-Äquator: Da haben wir den Kartoffelsalat
Kartoffelsalat bringt an Weihnachten alle an einen Tisch - und manchmal auch die gute Festtagsstimmung ins Wanken. Je nachdem, ob man ihn mit Mayo oder mit Brühe, Essig und Öl zubereitet. Denn der Mayo-Äquator verläuft quer durch Deutschland.
Der Mayo-Äquator: Da haben wir den Kartoffelsalat
9. Und was für ein Dessert wird aufgetischt?
Nur ein kleines, das schnell und einfach zubereitet ist und nicht so knallsüß schmeckt - wie mein Apfel-Tiramisu. Denn rund um Weihnachten gibt es schon genug Süßigkeiten und Kekse.
10. Wie wichtig ist dir Weihnachtsdeko?
Ich liebe schöne Weihnachtsdeko - vor allem Lichterketten. Wir haben eine aus Herrnhuter Sternen, diese Stern-Ornamente sind ein Klassiker in Sachsen. Mit ihrem Strahlen bringen sie Wärme und Magie in jede Ecke. Vorausgesetzt man schafft es, das Kabelwirrwarr der Lichterkette zu entwirren. Eine Aufgabe, mit der man sich stundenlang beschäftigen kann und die ich vertrauensvoll in die Hände meines Mannes gebe.
11. Wie läuft die Bescherung ab?
Die Geschenke werden in Ruhe ausgepackt - einer nach dem anderen darf eins öffnen. So wird die Bescherung etwas achtsamer, weil alle gespannt zuschauen, wenn jemand sein Geschenk auspackt.
12. Kommt bei euch der Weihnachtsmann oder das Christkind?
Der Weihnachtsmann. Es klopft an der Tür und dann steht ein Sack mit Geschenken draußen. Darauf liegt jedes Mal ein Brief von ihm, den in Wirklichkeit natürlich ich geschrieben habe. Obwohl meine Kinder längst wissen, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt, halten wir an dieser Tradition fest.
13. Was steht in dem Brief vom Weihnachtsmann so drin?
Darin wird jedes Kind gelobt, zum Beispiel für ein Schwimmabzeichen oder etwas Besonderes, das es in dem Jahr gemacht hat. Ich bringe auch etwas Kritik unter, allerdings mit einem Augenzwinkern. Zum Beispiel schreibt der Weihnachtsmann dann: „Als ich deinen Wunschzettel abgeholt habe, bin ich fast über deinen Kleiderberg auf dem Zimmerboden gestolpert, den solltest du besser wegräumen.” Der Weihnachtsmann erklärt in seinem Brief auch, dass seine fleißigen Helfer schon einige Geschenke unter dem Weihnachtsbaum gelegt haben, aber er noch diesen Sack mit Überraschungen vorbeibringen wollte.
14. Hast du einen Weihnachtself, der dich unterstützt?
Klar, wir haben ja Kört als Kuscheltier. Ich setze ihm eine Weihnachtsmütze auf und stelle ihn zum Sack vom Weihnachtsmann. In dem Brief vom Weihnachtsmann steht dann, dass Kört als Weihnachtself geholfen hat, die Geschenke pünktlich abzuliefern.
15. Was machst du, um die Weihnachtszeit stressfrei zu genießen?
Die Dinge ein bisschen lockerer sehen. Es muss nicht alles perfekt sein. Das Spritzgebäck ist zu dunkel und fest geworden? Dann knuspert es eben lauter. Der Baum steht schief? Das ist künstlerische Freiheit. Weihnachten ist keine Checkliste, es ist ein Gefühl.
16. Welches Geräusch ist für dich der Klang von Weihnachten?
Das erste Glockenläuten auf der Schallplatte von „Weihnachten in Familie”* von Frank Schöbel und Aurora Lacasa. Die legen wir zur Bescherung immer auf und sie läuft dann als Hintergrundmusik. Das haben meine Eltern schon so gemacht, als ich ein kleines Kind war. Die Tradition habe ich dann für meine Familie übernommen - und dafür die Original-Schallplatte meiner Eltern bekommen.
17. Macht ihr auch selbst Weihnachtsmusik?
Nein. Wir hören uns lieber die Platte an. Denn es gibt da eine musikalische Weihnachtsgeschichte aus meiner Kindheit, die mir peinlich ist.
18. Was ist denn deine peinlichste Weihnachtsgeschichte?
Als ich ein kleines Mädchen war, haben meine Oma und ich an Weihnachten zusammen musiziert. Sie mit dem Akkordeon, ich mit Gitarre. Geübt haben wir in der Adventszeit übers Telefon, weil sie weiter weg wohnte. Meine Eltern erzählen heute noch von dem einen Weihnachten, an dem wir so schief gespielt haben, dass der Dackel sich unterm Tisch verkroch und laut jaulte. Ich glaube ja, dass er die Musik gut fand und einfach mitsingen wollte.
19. Welche Weihnachtsfilme schaut ihr euch an?
Mit meiner Tochter Frieda schaue ich in der Adventszeit viele Weihnachtsfilme. Je kitschiger, desto besser. Sie sind alle nach dem gleichen Prinzip aufgebaut: stimmungsvolle Weihnachtsszenen, zwei verlieben sich, es gibt einen Konflikt und dann kommt das Happy End. Und an Weihnachten schaut die ganze Familie dann „Kevin - Allein zu Haus” und „Kevin - Allein in New York”.
20. Welche Plätzchen gehören für dich zu Weihnachten einfach dazu?
Meine Oma hat uns am 24. Dezember immer einen Plätzchenteller geschenkt, mit all ihren selbstgebackenen Klassikern wie Spritzgebäck, Heidesand und Terrassen-Plätzchen. Allerdings waren die Kekse genau abgezählt, für jeden gab es 15 Stück. Meine Kinder bekommen zu Weihnachten einen „Plätzchenteller Plus”. Denn ich packe noch Äpfel, Mandarinen und Nüsse mit drauf und natürlich einen Schoko-Weihnachtsmann. Die Feenküsse verschwinden auf magische Weise als erstes vom Plätzchenteller.
Feenküsse mit Toffifee
Feenküsse sind schnelle Toffifee Kekse mit Baiser. Ich zeig dir, wie du sie einfach mit Mürbeteig backen kannst. Zum Rezept:
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21. Hast du eine Lieblingsaufgabe an Heiligabend?
Ja, ich drehe die letzte Runde durch das Wohnzimmer, bevor die Kinder von den Großeltern zurückkommen. Dort schicken wir sie nachmittags hin, damit wir die Geschenke unter dem Baum platzieren können. Ich schaue dann, ob alle Lichterketten leuchten und alle Geschenke bereit liegen. Es ist ein kleiner Moment der Stille vor der großen Bescherung, den ich sehr mag.
22. Wie sieht der Morgen vom 24. Dezember bei euch aus?
Wir starten in den Tag mit einer Mischung aus Vorfreude und Hektik. Ich bin meist früh wach und gehe dann kurz einkaufen. Denn irgendeine Zutat fehlt immer oder muss frisch gekauft werden. Um sieben Uhr, wenn der Supermarkt gerade geöffnet hat, ist es noch überraschend leer und schön ruhig.
Weihnachtsfrühstück - feierliche Ideen & Rezepte
Damit das Weihnachtsfrühstück mit Kindern genauso lecker wie der Heiligabend wird, gibt’s hier die besten Rezepte:
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23. Wie bereiten sich deine Kinder auf Heiligabend vor?
Sie haben am 24. ein paar kleine Aufgaben: Zimmer aufräumen, sich schick machen, beim Tischdecken helfen. Diese Rituale sind super, um die Zeit bis zur Bescherung zu überbrücken.
24. Kannst du dir vorstellen, Weihnachten mal ganz anders zu feiern?
Habe ich schon mal. Als ich Mitte 20 war und für eine Zeit in Indien gelebt habe. Es fühlte sich etwas fremd an, bei über 30 Grad und ohne Tannenbaum. In einer christlichen Gemeinde in der Nähe sah man ein paar geschmückte Häuser und ich entdeckte ein Restaurant, in dem Entenbraten serviert wurde. Dieses Fest in der Ferne hat mir gezeigt, wie sehr ich Weihnachten mit meiner Familie und die ganzen Traditionen drumherum mag.
Jetzt bist du dran: Wie feierst du Weihnachten? Welches Gericht servierst du? Ich freue mich über Geschichten von magischen, funkelnden, chaotischen, peinlichen, köstlichen und schönen Weihnachtsmomenten. Du kannst dir auch einfach ein paar Fragen von oben rauspicken und in den Kommentaren beantworten.
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