Milch und Milchprodukte

Milch & Milchprodukte

Ist Milchtrinken überhaupt gesund für die Familie? Hier kläre ich über Mythen zur Milch und Milchprodukten auf:

Käse, Joghurt, Quark und Butter, Sahne oder natürlich Milch - sie alle zählen zu den Milchprodukten. Meist werden sie aus Kuhmilch hergestellt, seltener aus Schafs-, Ziegen- und Büffelmilch. Doch auch pflanzliche Alternativen zum Tiererzeugnis kommen heutzutage immer häufiger vor.
Obwohl Milch zu den ältesten und nährstoffreichsten Lebensmitteln der Menschen gehört, sind in letzter Zeit Milchprodukte aus industrieller Herstellung in Verruf geraten. Ich kläre auf mit den größten Fakten und Mythen über Milch.


Wie gesund sind Milch und Milchprodukte?

Besonders das Mineral Kalzium hat Milchprodukte berühmt gemacht. Kalzium spielt eine große Rolle für die Nährstoffversorgung und bedingt gesunde Knochen und Zähne. Das ist auch für Kinder im Wachstum sehr wichtig. Schließlich sollen sie groß und stark werden. Früher empfahl man deshalb ein Glas Milch am Tag für jedes Kind.

Neben Kalzium enthalten Milchprodukte auch viel Eiweiß. Die tierischen Proteine ähneln in ihrer Struktur dem menschlichen Eiweiß und können daher besonders gut von uns aufgenommen und verwertet werden. Außerdem liefert Milch das Vitamin B2, auch Riboflavin genannt, das einen guten Eiweiß- und Energiestoffwechsel ausmacht.

Wie wird Milch hergestellt?

Die meiste Milch stammt von Kühen. Früher wurden die eher vereinzelt gehalten, zu meiner Kindheit gab es noch Kleinbauern mit bis zu 30 Kühen in der Herde, heute sind Massenstallungen mit über 300 Tieren keine Seltenheit. Wichtiger als die Herdengröße sind jedoch die Lebensbedingungen. Leider werden Milchkühe oft im Stall gehalten, bekommen jedes Jahr ein Kälbchen und können deshalb täglich gemolken werden.

Es gibt aber auch Weidehaltung. In Deutschland müssen dafür jeder Kuh mindestens 2.000 m² insgesamt und mindestens 1.000 m² Weidefläche zur Verfügung gestellt werden. Das gilt für das gesamte Jahr. Anbindehaltung im Stall ist dabei verboten und es darf auch kein gentechnisch verändertes Futter gegeben werden. Noch höhere Tierwohl-Standards erfüllt die Bio-Haltung. Hier muss das Futter komplett natürlich, also ökologisch, sein, und die Milchkühe dürfen keine vorbeugenden Medikamente wie Antibiotika bekommen.

Weide- oder Bio-Haltung ist nicht nur besser für die Kühe, sondern auch für ihre Milch - und damit für uns! Denn je natürlicher Milch hergestellt wird, desto hochwertiger sind die Nährstoffe und desto besser der Geschmack.

Warum dürfen Milchkühe ihre Kälbchen nicht behalten?

Ein Riesenproblem für viele Milchfans und Tierfreunde ist die Trennung von Mutter und Kind bei Milchmühen. Damit eine Kuh Milch gibt, muss sie ein Kälbchen bekommen. Wie bei uns Menschen ist die Kuhmilch als erste Nahrung für das Kalb vorgesehen. Doch damit die Mutterkuh ein gutes Jahr Milch gibt, wird sie bereits kurz nach der Geburt von ihrem Baby getrennt und für eine maximale Menge an Milch manchmal sogar hormonell stimuliert.


Welche ist die beste Milchvariante?

Auch in der Bio-Milchviehhaltung ist es erlaubt, dass Bauern ihre Kühe und Kälber nach der Geburt trennen. Doch viele Öko-Betriebe denken um und lassen ihre Tiere zumindest ein paar Tage zusammen. Bei der muttergebundenen Aufzucht bleiben Kuh und Kalb sogar mehrere Monate beieinander. Bio-Milch aus muttergebundener Aufzucht kenne ich von De Öko Melkburen, vom Rengoldshausener Hof oder vom Völkleswaldhof.

Wenn du gerne Kuhmilch trinkst, solltest du immer die Herstellungsform und das Tierwohl bedenken und idealerweise Bio-Milch aus der Region kaufen.

Welche pflanzlichen Milchdrinks gibt es?

Und wenn du dir auch vorstellen kannst, mal pflanzliche Milchalternativen zu probieren, wirst du eine große Auswahl im Supermarkt finden. Darunter gibt es viele Sorten, sodass sicher dein persönlicher Geschmack dabei ist. Wie wär’s mit Hafer-, Reis-, Soja-, Nuss- oder Erbsendrink?

Brauchen wir Kuhmilch?

Wie bei uns Menschen ist auch jede tierische Milch für die Aufzucht des Nachwuchses gedacht. Wir hören zwar früher oder später auf, unsere Kinder zu stillen. Kuhmilch trinken wir aber oft noch im Erwachsenenalter. Dabei ist diese ja eigentlich für das Kälbchen vorgesehen. Brauchen wir also wirklich Kuhmilch, um gesund und fit zu bleiben, oder trinken wir sie nur aus Gewohnheits- oder Genussgründen?

Eine schwierige Frage, deren Antwort immer auch der individuellen Ernährung und körperlichen Gesundheit liegt. Wissenschaftliche Studien und auch ein Blick in die vegane Lebensweise legen jetzt nahe, dass tierische Milch nicht zwingend notwenig für uns Menschen ist. Die tollen Inhaltsstoffe wie Kalzium oder Vitamine B2 können wir auch aus anderen Lebensmitteln gewinnen. Ich finde, es kommt hier wie immer auf die Balance an. Wer gern Milch trinkt oder seinen Kindern Milchprodukte anbietet, sollte einfach auf gute Herstellungsbedingungen sowie Tierwohl und Umweltaspekte achten.

Entdecke meine Rezepte - Kurzvideos für dich


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