P - wie Pastinake
Pastenak, Pestnachen, Hammelkarotte und Moor- oder Germanenwurzel - die Pastinake hat in der Geschichte viele Namen angesammelt, doch kennen tun die zarte Rübe nur noch wenige Menschen. Attraktivere Wurzelgemüse wie die Möhre haben die Sorte über Jahre weitgehend verdrängt. So langsam kämpft sich die Pastinake aber wieder zurück in die Supermarktregale. Gut so, denn Pastinaken sind gesund, lecker und vielseitig einsetzbar. Du möchtest mehr über das alte Gemüse erfahren? Und wissen, wie du es schmackhaft und familienfreundlich zubereitest? Dann lies gern weiter!
Herkunft, Anbau und Saison
Pastinaken sind ein sehr altes Gemüse, das bereits von den Römern kultiviert wurde. Damals, vor rund 2.000 Jahren, erstreckte sich das Römische Reich über ein riesiges Gebiet in Europa. Fast überall wurde die Pastinake angebaut, unter anderem in Germanien, einem Teil des heutigen Deutschlands. So gelangte die Pastinake wahrscheinlich zu ihrem Beinamen, der „Germanenwurzel”.
Im 18. Jahrhundert kamen Kartoffeln und Möhren in Mode und die Pastinake wurde verdrängt. In Frankreich und Großbritannien verschwand sie jedoch nie ganz. Mittlerweile erlebt die kleine Wurzel ein Comeback und wird auch in Deutschland immer häufiger angebaut. Botanisch gesehen gehört die Pastinake zu den Doldenblütlern. Sie ist eng mit der Wurzelpetersilie verwandt und sieht dieser auch sehr ähnlich. Die Erntezeit von Pastinaken beginnt im Oktober, bis zum Frühjahr sind die Wurzeln dann erhältlich.
Kraft der Natur?
Obwohl die Pastinake zu den ältesten Gemüsesorten überhaupt gehört und in zahlreichen Regionen der Erde angebaut wurde, ähnelt das heutige Gemüse seiner Urform noch sehr stark. Das liegt daran, dass Forscher und Botaniker kaum mit der Pastinake experimentiert und gezüchtet haben. Im Vergleich zu fast allen anderen Gemüsen bietet die Pastinake also einen unverfälschten und natürlichen Genuss.
Gesundes Wurzelgemüse
Ob im frischen Salat, aus dem Ofen oder zu Mus verarbeitet: Pastinaken sorgen für viele Variationsmöglichkeiten auf dem Speiseteller. Aber nicht nur geschmacklich überzeugt das Gemüse. Auch viele Mikronährstoffe sind enthalten. Besonders hervorzuheben sind der hohe Gehalt an Folsäure und Vitamin E. Kalium und Vitamin C sind ebenfalls in großen Mengen vorhanden, hier liegen die Werte höher als bei der Karotte. Kalium ist unter anderem ein wichtiger Baustein für gesunde Nerven und Muskeln, Vitamin C bedingt ein starkes Bindegewebe und feste Knochen.
Weitere gesundheitliche Pluspunkte der Pastinake:
- Pastinaken sind gut für Magen, Darm und die Verdauung.
- Die Wurzeln haben wenig Kalorien und eignen sich zum Abnehmen.
- Sie sättigend schnell und langanhaltend
- und unterstützen die Entwicklung von Babys.
Aber Achtung: Die sogenannten Furocumarine aus der Pastinake können in großen Mengen zu Hautausschlägen führen, wenn man sich dem Sonnenlicht aussetzt. Die sekundären Pflanzenstoffe sind in frischen Pastinaken allerdings kaum enthalten, ihr Anteil steigt nur bei schlechten Lagerungsbedingungen. Außerdem wird das Gemüse in Herbst und Winter verzehrt, wenn die Sonneneinstrahlung eher gering ist.
Möhre oder Pastinake?
Hast du dich auch schon einmal gefragt, was der Unterschied zwischen Möhre und Pastinake ist? Oder wie du sie von der Petersilienwurzel oder der weißen Karotte unterscheidest? Sie alle sehen sich schließlich ziemlich ähnlich!
Pastinaken wachsen unter der Erde zu langen, trichterförmigen Wurzeln von beiger bis brauner Farbe heran. Ihre Schale ist von dunklen Ringen umgeben. Damit sind sie insgesamt etwas „unschöner” als die leuchtend orangen Karotten, sehen der Petersilienwurzel aber immer noch recht ähnlich. Die wiederum hat aber einen intensiven Petersiliengeruch, der sie von der Pastinake unterscheidet.
Ein Pluspunkt ist die gute Lagerfähigkeit des Wintergemüses. Bei Temperaturen unter fünf Grad halten sich Pastinaken monatelang.
Tipps zur Zubereitung
Der Geschmack der Pastinake erinnert an Möhren und Kartoffeln, ist allerdings deutlich süßer. Man kann die Wurzel auch roh essen, beim Garen entwickelt sie aber erst eine feine Konsistenz und ein mildes, liebliches Aroma - diese beiden Eigenschaften machen die Pastinake zu einem beliebten Lebensmittel in der Sterneküche.
Bei der Zubereitung wird die Wurzel gewaschen, geschält und dann ähnlich wie die Karotte verarbeitet. Viele lieben sie als Mus oder im Kartoffelpüree, als Beilage zu winterlichen Fleischgerichten oder roh geraspelt im Salat. Kleine Pastinaken-Würfel schmecken auch gut in herzhaften Suppen und Eintöpfen.
So lieben Kinder Pastinaken
Ein absoluter Klassiker in meiner Familienküche ist die Pastinaken-Möhren-Suppe. Diese ist nicht nur ein herrlicher Wintergenuss, sondern macht auch optisch etwas her: Die feine Suppe wird nämlich in zwei Portionen als cremige Pastinaken- und orange Möhrensuppe zubereitet und somit zweifarbig auf dem Teller angerichtet. Meine Kinder lieben es!
Pastinaken in der Beikost
Wie auch Kartoffeln sind Pastinaken ein ideales Gemüse für Babys. Vor allem zum Start in die Beikost freuen sich kleine Esser über milde Geschmäcker und feine Konsistenzen - beides bietet die Pastinake. Außerdem ist das Wurzelgemüse leicht verdaulich und versorgt dein Baby mit wichtigen Mikronährstoffen. Schau dir gern mein Rezept für Pastinaken Babybrei an.
Entdecke meine Rezepte - Kurzvideos für dich
Rezepttipps
Artikel-Kategorietipps
Leserfeedback
Bewertung im Durchschnitt: 5.0 Sterne bei 1 BewertungenDeine Sterne-Bewertung (5 Sterne entspricht ‘sehr gut’):