Lebensmittel im Überblick: Sauerkraut

Von wegen typisch deutsch! Hier erfährst du, wo Sauerkraut noch überall gegessen wird und was den Kohl so gesund macht.

Sauerkraut

Sauerkraut wird regelmäßig als typisch deutsche Spezialität bezeichnet. In den USA werden die Deutschen sogar als „Krauts” bezeichnet - ein kleiner Witz, weil deutsche Einwanderer vor vielen Jahren Sauerkraut mit in die Staaten brachten. Genau genommen haben wir den Spitznamen aber gar nicht verdient, denn die französische Bevölkerung isst pro Kopf weitaus mehr des kräftigen Krauts als die deutsche, fermentierter Weißkohl ist als sogenannter Kimchi auch in Asien weit verbreitet und Russland, Tschechien und Polen lieben ebenfalls den säuerlichen Kohl. Mehr Wissenswertes über den Weißkohl-Klassiker sowie die leckersten Rezepte mit Sauerkraut findest du in diesem Artikel.

Sauerkraut - was ist das?

Beim Sauerkraut handelt es sich um fein geschnittenen Weiß- oder Spitzkohl, der durch Salz und Milchsäuregärung haltbar gemacht wird. Dieser Prozess wird auch Fermentation genannt. Die Milchsäurebakterien wandeln dabei den Zucker im Kohl zu Milchsäure, Kohlendioxid und Essigsäure um, wodurch der bekannte säuerliche Geschmack und eine weichere Konsistenz entstehen.

Übrigens: Sauerkraut kann für Tiere wie Hunde ein echter Lebensretter sein! Wenn sie etwas Spitzes gefressen haben und danach Sauerkraut zu sich nehmen, kann sich das Kraut um den Fremdkörper wickeln.

Wo kommt Sauerkraut her?

Die genaue Geschichte des Krauts lässt sich heute leider nicht mehr konstruieren. Bekannt ist aber, dass bereits im alten China beim Bau der Chinesischen Mauer (300 v. Chr.) und im antiken Griechenland (800 v. Chr - 30 v. Chr.) fermentiertes Gemüse, darunter auch Kohl, hergestellt und verzehrt wurde. Das Wissen über den Fermentierungsprozess wurde dann von den Mongolen nach Europa gebracht.
In Deutschland kommt Sauerkraut seit dem 11. Jahrhundert auf den Tisch. Da das Kraut ein sehr nahrhaftes Lebensmittel ist, das sehr lange haltbar ist, war es besonders bei der ärmeren Bevölkerung und als Verpflegung für Soldaten beliebt. Heutzutage gibt es in Deutschland zahlreiche Spezialitäten mit Sauerkraut.

So gesund ist Sauerkraut

Sauerkraut schmeckt nicht nur lecker, sondern versorgt den Körper auch mit wichtigen Nährstoffen. Dazu gehören vor allem:
  • Ballaststoffe: Ballaststoffe machen lange satt und unterstützen eine gesunde Verdauung.
  • Milchsäure: Die enthaltene Milchsäure ist ein sogenanntes Probiotikum, das zur Aufrechterhaltung einer intakten Darmflora beiträgt und sich ebenfalls positiv auf die Verdauung auswirkt.
  • Vitamin C: Der Vitamin C Gehalt im Sauerkraut ist fast doppelt so hoch wie bei Äpfeln. Deswegen ist Sauerkraut ein wichtiger Vitaminlieferant im Winter und wurde früher auch gerne in der Seefahrt mitgenommen, um die Besatzung vor vitaminmangelbedingten Krankheiten zu schützen.
  • B-Vitamine: B3, B5, B6 und sogar B12. Die B-Vitamine im Kraut spielen eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel

Außerdem sind kaum Fett und Kohlenhydrate im Sauerkraut enthalten, wodurch das Lebensmittel sehr gesund, gut bekömmlich und leicht verdaulich wird. Ideal also als leichte Beilage für schwere, fettige Fleischgerichte.

Sauerkraut gesund

Weinsauerkraut vs. rohes Sauerkraut

Im Supermarkt findet man Sauerkraut oft in einer Packung mit der Bezeichnung Weinsauerkraut. Bei diesem Produkt wurde etwas Weißwein hinzugegeben und es wurde außerdem pasteurisiert, also stark erhitzt, sodass es bis zu zwei Jahre haltbar ist. Durch die Hitze sterben allerdings die Mikroben, die Sauerkraut probiotisch und so gesund für den Darm machen. Deshalb empfehle ich, regelmäßig eine kleine Portion frisches, rohes Sauerkraut zu essen. Dieses findest du im Kühlregal im Supermarkt.

Sauerkraut für Kinder

Sauerkraut ist auch für deine Kinder sehr gesund. Allerdings zählt dazu nicht das Weinsauerkraut, da dieses Alkohol enthält und deshalb nicht für Kinder empfohlen wird. Besser ist es, rohes Sauerkraut zu kaufen und dieses nur kurz zu erhitzen, damit alle wichtigen Vitamine und Nährstoffe erhalten bleiben.

Übrigens: Als ich mit meiner Tochter schwanger war, hatte ich im Hochsommer bei fast 40 Grad Heißhunger auf Bratwurst mit Sauerkraut und Senf. Mein Mann und ich haben das dann tatsächlich gekocht - und meine Tochter liebt dieses Gericht jetzt seit sie klein ist abgöttisch.

Ab wann dürfen Babys Sauerkraut essen?

Sobald dein Baby bereit ist, feste Nahrung zu sich zu nehmen, kann Sauerkraut schon gefüttert werden. Allerdings gibt es zwei Dinge, die dabei sichergestellt werden müssen:
  1. Das Kraut muss sehr weich sein, damit sich dein Baby nicht an harten, großen Stückchen verschluckt.
  2. Dein Baby sollte zuerst nur eine kleine Portion bekommen und im Nachhinein gut beobachtet werden, da manche Babys von Kohl Blähungen und Bauchschmerzen bekommen.

Sauerkraut Rezepte

Sauerkraut ist also eine bekömmliche und gesunde Beilage. Aber was passt dazu? Am häufigsten findet man das Kraut in Kombination mit Fleischgerichten, wie Kassler und Kohlwurst. Mein Vater und meine Oma haben gerne Eisbein, Senf und Grützwurst dazu gegessen. Bei uns heißt dieses Gericht „Tote Oma”.

Als Traditionsgericht kommt bei uns in der Oberlausitz am Heiligabend Sauerkraut mit schlesischer Weihnachtsbratwurst, Senf und Kartoffelbrei auf den Tisch.

Um den säuerlichen Geschmack abzumildern, kann man Sauerkraut auch mit süßer Ananas mischen und mit Speck servieren. Weitere leckere Sauerkraut Rezepte sind Folgende:

Entdecke meine Rezepte - Kurzvideos für dich


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