Meine Liebe zu Spargel: Ein Traum in Weiß & Grün

Wir sehen uns nur ein paar Wochen im Jahr mit frischem Köpfchen, aber in der Zeit dafür richtig oft. Ich plane Mahlzeiten um ihn herum und verzeihe ihm sogar seinen Preis. In dieser Kolumne erzähle ich dir, warum mein Herz für Spargel schlägt, wie wir uns kennenlernten (schon in meiner Kindheit!), wie meine Kinder zu Spargel stehen - und wie ich damit umgehe, wenn der 24. Juni näher rückt.

Spargel Liebe
Kolumne von

veröffentlicht am 25.04.2025

Jedes Jahr dasselbe: Kaum ragen die ersten weißen Spitzen aus dem Boden, fühle ich meine Spargelliebe wieder. Am liebsten würde ich dann rund um die Uhr Spargel kochen. In Deutschland werden im Schnitt 1,4 Kilogramm Spargel pro Kopf gegessen. Ich dachte kurz, die Angabe beziehe sich auf eine Woche - weil ich von mir selbst ausgegangen bin. Aber es ist der Pro-Kopf-Jahreswert, nur zur Klarstellung. Ja, gut, nicht alle sind so spargelverrückt wie ich. Was ich aber überraschend finde: selbst meine Kinder mögen Spargel ganz gerne (bis auf eine, aber die wächst da bestimmt noch rein).

Apropos wachsen: Meine Oma hatte früher weißen Spargel im Garten. Der wurde mit viel Geduld angebaut, vorsichtig gestochen und komplett verwertet. Was beim Schälen übrig blieb, kam in den Kochtopf für eine Spargelsuppe aus Schalen. Manchmal gab meine Oma als Geheimzutat noch etwas Grieß hinzu, für extra Sämigkeit.

Wer ohne Sünde ist, werfe die erste Spargelstange: Meine Tetrapack-Beichte

Bei uns landet das Gemüse häufiger am Stück auf dem Teller als Spargel mit Schinken. Da liegen dann die Stangen in einem Meer aus Sauce Hollandaise, mit ein paar Alibi-Kartoffeln und ein paar Scheiben Schinken daneben. Und ja, ich gebe es zu, ich habe auch schon mal ein Tetrapack Sauce Hollandaise gekauft - und dann sogar benutzt. Wer ohne Sünde ist, werfe die erste Spargelstange. Das mit dem Tetrapack war jedoch, bevor ich das Blitz-Rezept für eine schnelle Sauce Hollandaise kannte, das ganz ohne Wasserbad-Nervenkitzel auskommt. Und bevor ich technische Unterstützung in der Küche hatte. Denn eine klassische Sauce Hollandaise gelingt im Thermomix selbst im Halbschlaf. Bei meiner Oma hätte es das wahrscheinlich nicht gegeben. Was auch daran liegt, dass sie Spargel lieber mit reichlich brauner Butter serviert hat.

Ich finde die Frage nach einem Lieblingsrezept mit Spargel ähnlich wie die Frage nach meinem Lieblingskind. Die Antwort ist klar: Ich liebe alle gleich, auch alle meine Spargel-Rezepte. Bei Spargel Cordon Bleu ist Spargel quasi in seiner Paraderolle: schön anzusehen und schmecktakulär lecker. Als schnelles Abendessen serviere ich gerne mal mein sensationelles Spargeltoast oder meinen fantastischen Flammkuchen mit Spargel. Nicht ganz so schnell gemacht, aber ein Wohlfühlessen für alle am Tisch ist meine Spargellasagne.

Und mein Spargel-Erdbeer-Salat ist eine leichte und leckere Idee für morgens (also zum Brunch), mittags und abends. Bei meiner Mutter gibt’s dagegen zurzeit gefühlt täglich Pasta mit grünem Spargel. Nun gut, irgendwo muss meine große Spargelliebe ja herkommen. Vor ein paar Tagen bestellte sie im Restaurant voller Vorfreude eine Portion Pasta mit grünem Spargel. Nur um mir nach dem Essen zuzuflüstern: „Also ganz ehrlich, deine von Familienkost.de schmeckt besser.”

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Diese eine Liebe wird nie zu Ende geh’n. Wann werd ich sie wiederseh’n? Hoffentlich nicht erst nächstes Jahr…

Meine gemeinsame Zeit mit frischem Spargel hat wie jedes Jahr ein Ablaufdatum: der 24. Juni. Dann heißt es Abschied nehmen, denn an dem Tag endet offiziell die Spargelsaison. Frisch vom Feld gibt es ihn dann erstmal nicht mehr. Wir greifen dann gerne zum Glas (natürlich nur zu einem mit Spargel gefüllten) - oder in den Tiefkühler. Denn Spargel einfrieren ist kein Problem. 12 Monate hält sich der rohe, gewaschene, geschälte und luftdicht verpackte Spargel im Tiefkühler - also bis zur nächsten Spargelsaison. Theoretisch. Ehrlicherweise ist das Spargelfach aber schon viel früher geplündert, um meine Sehnsucht zu stillen. Und um Speisen wie mein Hühnerfrikassee zu kochen, denn da gehört für mich einfach weißer Spargel rein.

Zur Not kann man im Winter auch zur Schwarzwurzel greifen. Das Gemüse wird ja nicht umsonst augenzwinkernd „Winterspargel” oder „Spargel des Armen Mannes” genannt. Obwohl die Schwarzwurzel außen dunkelbraun bis schwarz ist, kommt nach dem Schälen ein cremeweißer bis elfenbeinfarbener Kern zum Vorschein, der farblich an weißen Spargel erinnert. Schwarzwurzel wird meist gekocht, mit Butter serviert oder als Gemüsebeilage gereicht, genau wie Spargel. Auch in Suppen, Gratins, Aufläufen oder pur mit Sauce Hollandaise funktioniert Schwarzwurzel sehr gut. Doch beim Geschmack sehe ich keine Gemeinsamkeiten, da Schwarzwurzel ein nussig-intensives Aroma hat.

Zum Schluss noch was für den kleinen Wissenshunger zwischendurch: Spargelige Tipps und Fakten

Aber zurück zum Spargel. Wie man ihn frisch hält, hast du bestimmt schon mal gehört: in ein nasses Geschirrtuch einwickeln und in den Kühlschrank legen, damit er nicht schlapp macht. Allerdings sollte das Geschirrtuch nicht mit Weichspüler oder Duftparfums gewaschen worden sein, sonst wird’s kulinarisch sehr kurios. Woher ich das weiß? Frag lieber nicht…

Eine Sache muss ich als Ernährungsberaterin noch anmerken. Spargel enthält Purine. Menschen mit Nierenerkrankungen oder Gicht sollten deshalb darauf achten, nicht zu viel Spargel zu essen, sondern ihn lieber in Maßen zu genießen.

So bevor jetzt hier gleich mit der Kolumne Schluss ist, noch mein leckerster Spargel-Zeitspar-Tipp: einfach grünen Spargel verwenden. Der muss nur gewaschen und nicht geschält werden, passt eigentlich zu allem und ist oft schneller gar als die weißen Spargelstangen.

Fragerunde:
Welchen Spargel magst du am liebsten: weißen oder grünen? Was ist dein liebstes Spargelrezept? Oder hast du Tipps zum Umgang mit dem Gemüse? Und hast du Kinder, die Spargel lieben oder ihn unberührt auf dem Teller lassen (so dass du ihn aufessen kannst)? Schreib mir gerne einen Kommentar. Ich freu mich auf deine Geschichten.

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