Küchentipps: Spinat roh essen
Roher Spinat in Smoothies oder Salaten hat sich zum regelrechten Superfood gemausert und schmückt etliche Rezepte mit dem gesunden Grün aus. Dass roher Spinat grundsätzlich sehr gesund ist, ist unumstritten, dennoch folgt nach dieser Aussage ein großes „aber”: Bei der Verarbeitung müssen nämlich bestimmte Punkte erfüllt sein, damit du den rohen Spinat gut vertragen und von den Nährstoffen profitieren kannst. Was genau es damit auf sich hat und ob man nun Spinat roh essen sollte oder lieber nicht, erkläre ich dir in diesem Artikel.
Das steckt im Blattspinat
Im rohen Blattgemüse befinden sich viele Vitamine und Mineralstoffe - insbesondere Vitamin C, welches die Abwehrkräfte stärkt und Kalium, Kalzium und Magnesium, die zahlreiche Stoffwechselprozesse im Körper unterstützen. Außerdem enthält Spinat einen bemerkenswerten Anteil an Karotinoiden, welche besonders gut für die Augen und die Sehkraft sind. Ein besonders hoher Gehalt dieses Stoffes wird vor allem den Karotten nachgesagt, aber das Blattgemüse übertrifft diese sogar noch.Achtung, Nitrat und Oxalsäure!
Leider hat das gesunde Gemüse auch eine kleine Schattenseite: Den Nitrat- und Oxalsäuregehalt. Diese Stoffe zerfallen normalerweise beim Erhitzen und machen den Verzehr unbedenklich - möchtet du das Grünzeug roh essen wollen, solltest du deswegen einige Punkte beachten.
Roher Spinat und Nitrat
Nitrat wird vor allem aus im Boden enthaltenen Stickstoff über die Wurzeln in die Pflanze aufgenommen. Ist der Boden sehr Stickstoffhaltig, nimmt die Spinatpflanze also auch viel davon auf. Im Sommer kann der Stickstoff gut verwertet werden, aber im Herbst und im Winter lagert sich der Stoff in den Blättern an - und gelangt beim Verzehr in unseren Körper. Hier kann das Nitrat aus dem Stickstoff durch Stoffwechselprozesse in Nitrit umgewandelt werden. Nitrit oxidiert das in den roten Blutkörperchen enthaltene Eisen und sorgt dafür, dass diese keinen Sauerstoff mehr transportieren können. Ein Zustand, der nicht nur sehr ungesund ist, sondern im schlimmsten Fall sogar Krebs auslösen kann.Das bedeutet allerdings nicht, dass man niemals rohen Spinat essen sollte. Es gibt lediglich zwei Punkte, die man vor dem Verzehr beachten sollte.
- Spinat nach Möglichkeit in Bioqualität kaufen oder selbst anbauen, da diese Böden meist weniger Stickstoff enthalten als Produkte aus dem Gewächshaus.
- Spinat immer im Kühlschrank lagern, da kühle Temperaturen der Umwandlung von Nitrat zu Nitrit im Weg stehen.
Spinat roh essen: Was ist mit Oxalsäure?
Oxalsäure ist insbesondere in älteren Blättern der Spinatpflanze enthalten. Es hemmt die Aufnahme von Mineralstoffen im Körper - Eisen, Magnesium, Kalzium und Co. können also nicht mehr vom Körper bezogen werden. Der Säuregehalt steigt im Jahresverlauf an, deshalb gilt hier folgendes:- Rohen Spinat am besten im Frühjahr genießen.
- Nur knackige, frische Blätter roh essen und die leicht welken Blätter einkochen.
- Bei Problemen mit Harnsteinen oder Osteoporose am besten ganz auf Spinat verzichten.
- Rohen Spinat mit Kalziumlieferanten (Käse, Schmand etc.) verzehren. Dadurch wird die Oxalsäure gebunden und über den Darm ausgeschieden.
Keinen rohen Spinat für Babys
Für Babys unter sechs Monaten gilt ein striktes Verbot des rohen Gemüses. Das enthaltene Nitrat kann bei ihnen eine Blausuchterkrankung auslösen und zu Vergiftungen führen. Auch wenn du ein großer Fan von Spinat ist, solltest du ihn für dein Kind in den ersten Lebensmonaten unbedingt garen.Spinat roh essen - So geht`s
Auch wenn es sich im ersten Moment nach vielen No-Gos anhört, wenn man Spinat roh essen möchte, musst du dir keine Sorgen machen. Achte einfach darauf, dass du Spinat am besten in Bioqualität kaufst, ihn vor dem Verzehr gründlich abwäschst und ihn wenn immer möglich kühl stellst. Etwas Nitrat und Nitrit schadet dem Körper (außer bei Babys und Kleinkindern) auch nicht - die Menge macht’s! Deshalb steht einem grünen Smoothie mit Apfel und Spinat oder einer leckeren Poke Bowl mit Lachs absolut nichts im Wege.Entdecke meine Rezepte - Kurzvideos für dich
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