T - wie Topinambur

Topinambur: Wissenswertes & Tipps zur Zubereitung

Topinambur, die Wurzel mit dem lustigen Namen, ist eine der weniger bekannten Gemüsesorten, obwohl es sie in Amerika schon seit Tausenden von Jahren gibt. Sie ist reich an vielen gesunden Nährstoffen und nimmt es locker mit der deutschen Kartoffel auf! Was genau die Topinambur so gesund und lecker macht und wie du sie in deinen Familienalltag integrieren kannst, das erfährst du in diesem Artikel.

Viele Namen, eine Herkunft

Topinambur ist eine Knolle, die optisch an Ingwer erinnert. Biologisch ist sie aber der Kartoffel ähnlicher. Sie stammt ursprünglich aus Mittel- und Nordamerika. Schon die amerikanischen Ureinwohner haben sie verzehrt. Europäische Siedler verschifften sie dann Anfang des 17. Jahrhundert über den Ozean nach Frankreich, Spanien und England. Hier wurde sie zunächst als Indianerkartoffel, Knollensonnenblume, Kartüffel, Erdbirne oder Jerusalem-Artischocke bezeichnet. Weil zufälligerweise gerade ein brasilianisches Volk namens "Topinamba" zu Gast im Land war, kamen die Europäer zudem auf den heutigen Namen Topinambur, obwohl die beiden nichts mit einander zu tun hatten.

Im 17. und 18. Jahrhundert gehörte die Topinambur auch in vielen Teilen Europas zu den Grundnahrungsmitteln, bevor sie von der ertragreicheren und lagerfähigen Kartoffel verdrängt wurde.

Topinambur ist kalorienärmer als die Kartoffel

In den letzten Jahren ist die kleine Topinambur-Knolle wieder aufgetaucht und macht der Kartoffel Konkurrenz. Genau wie unser typisch deutsches Ackergold, wächst Topinambur als Knolle unter der Erde. Form und Konsistenz sind ähnlich, der Geschmack der Topinambur ist aber nussiger und erinnert an Artischocke. Außerdem enthält Topinambur deutlich mehr Nährstoffe als die Kartoffel.


Topinambur ist reich an Vitamin B1 und B3. Diese Kombination ist für den Kohlenhydrat-Stoffwechsel und das Nervensystem wichtig. Vitamin B3 trägt insbesondere zur Regeneration der Nerven, Muskeln und Haut bei. Außerdem enthalten sind das Antioxidans Vitamin C, das freie Radikale im Körper unschädlich macht, sowie stattliche Mengen Eisen, Kalium und Kupfer.
Ähnlich wie die Kartoffel besteht Topinambur zum Großteil aus Wasser und enthält so gut wie kein Fett. Jedoch ist der Gehalt an Ballaststoffen höher, weshalb Topinambur deutlich weniger Kohlenhydrate als die Kartoffel beinhaltet.

Gesund dank Inulin

Besonders interessant ist der hohe Gehalt an Inulin, ein Ballaststoff, der nicht mit dem Hormon Insulin zu verwechseln ist. Während er in einigen Pflanzen als Energiereserve fungiert, wird er im menschlichen Magen nicht verwertet und wandert unverdaut durch den Dünndarm in den Dickdarm. Erst hier können die komplexen Fruktoseverbindungen des Inulins aufgespalten werden. Sie gelten als beste Nahrung für gesunde Darmbakterien und unterstützen somit den Aufbau und Bestand einer intakten Darmflora. Viele sprechen von Inulin deshalb auch als Präbiotika.
In 100 g Topinambur stecken rund 16 g Inulin. Damit zählt die Knolle zu den inulinhaltigsten Lebensmitteln.

Topinambur als Heilmittel

Dank seiner wertvollen präbiotischen Eigenschaften kann man Topinambur auch als natürliches Heilmittel gegen Verdauungsprobleme wie Verstopfung oder Durchfall einsetzen. Außerdem ist die Knolle für Menschen mit Diabetes interessant, da das enthaltene Inulin ausgleichend auf den schwankenden Blutzuckerspiegel wirkt.

topinambur ist gesund

Topinambur als Schlankmacher

Auch wer ein bisschen Gewicht reduzieren oder einfach an der Festigkeit seiner Bikini-Figur (oder Badehosen-Figur) arbeiten möchte, ist mit der Topinambur-Knolle gut beraten. Denn dank wenig Kohlenhydrate enthält die Wurzel auch wenig Kalorien und hält den Blutzuckerspiegel in Balance. Die gesunden Ballaststoffe quellen im Magen auf und verursachen ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. Bye bye, Heißhungerattacken!
Wichtig ist nur, dass man beim Verzehr von Topinambur ausreichend trinkt, damit die Ballaststoffe genügend Flüssigkeit zum Quellen haben.

Saison von Oktober bis März

Die schönen Blüten der Topinambur-Pflanze blühen im Frühling und erinnern dann an strahlend gelbe Sonnenblumen. Danach trocknen die langen Halme ab und verfärben sich braun. Die Knollen werden im Oktober reif. Die Ernte verläuft wie bei der Kartoffel mit einer Maschine, die die Knollen aus dem Erdreich sammelt.
Besonders an der Topinambur-Ernte ist, dass auch die trockenen Stauden verwertet werden. Ob als Futter für Vieh oder zu Baumaterial gepresst, Topinambur ist ein ganzheitliches und nachhaltiges Produkt.

Einkauf und Lagerung

Leider steht die Topinambur-Knolle der Kartoffel in einem Punkt nach: Sie ist weniger lagerfähig und deutlich kürzer haltbar. Während man Kartoffeln einige Monate frisch halten kann, verdirbt Topinambur schon zwei Wochen nach der Ernte. Sie sollte also immer zügig verbraucht werden. Im Handel ist Topinambur auch als Mehl erhältlich, das man für Pfannkuchen oder Brot verwenden kann.

Tipps zur Zubereitung von Topinambur

Ob mit oder ohne Schale, roh oder gegart, gebraten, gebacken oder gedünstet - Topinambur lässt sich vielseitig zubereiten. Der Geschmack ist sehr fein, leicht süß und nussig. Er passt gut zu Salaten, ergibt knackige Chips, schmeckt als Suppe, in Röstis oder als Auflauf. Der Fantasie sind wirklich keine Grenzen gesetzt! Topinambur schmeckt aber nicht nur Erwachsenen und größeren Kindern. Schon die ganz Kleinen lieben das gesunde Gemüse. Wenn du deinem Baby Topinambur schmackhaft machen möchtest, probiere gern mein Breirezept mit Kartoffeln, Möhren und Topinambur aus (ab dem 6. Lebensmonat).

Wissen über Topinambur


Entdecke meine Rezepte - Kurzvideos für dich


Artikel-Kategorietipps


Das könnte dir auch gefallen:

Leserfeedback

Bewertung im Durchschnitt: 5.0 Sterne bei 1 Bewertungen

Deine Sterne-Bewertung (5 Sterne entspricht ‘sehr gut’):