Lebensmittel im Überblick: Trockenfrüchte & Trockenpflaumen
Na was denn nun: Ein gesunder energiereicher Snack oder sollte man doch lieber wegen des hohen Fruchtzuckeranteils einen großen Bogen drum machen? Trockenfrüchte gibt es im Supermarktregal in allen Formen und Farben. Wie gesund das Trockenobst wirklich ist, was die dubiosen Ausdrücke geschwefelt und ungeschwefelt auf der Packung bedeuten, welche Geschichte hinter dem Dörrobst steckt und natürlich die leckersten Rezepte warten in diesem Artikel auf dich.
- Was sind Trockenfrüchte?
- Abgrenzung: Gefriergetrocknete Früchte
- Die Geschichte von Trockenfrüchten
- So gesund sind Trockenpflaumen und Co. wirklich
- Verdauungsbooster Trockenobst
- Wie viel Trockenfrüchte kann ich am Tag essen?
- Was bedeutet geschwefelt?
- Achtung beim Kauf von Trockenfrüchten
- Trockenfrüchte in der Küche
- Trockenfrüchte für Babys
Was sind Trockenfrüchte?
Trockenfrüchte sind gedörrtes Obst mit einer Restfeuchtigkeit von ca. 20 %. Dörren bedeutet, dass die Früchte konserviert werden, indem sie an der Luft trocknen. Das Trocknen erfolgt bei geringer Wärmezufuhr entweder in speziellen Dörrgeräten, im Backofen oder aber auf dem Dachboden oder im Freien in der Sonne. Dem Obst wird auf diese Weise das Wasser entzogen, wodurch sich der Zuckergehalt vergrößert. Durch diese Konservierungsmethode verändert sich außerdem der Geschmack des fertigen getrockneten Produkts stark und die Haltbarkeit steigt auf circa 1 Jahr.Abgrenzung: Gefriergetrocknete Früchte
Um Obst zu konservieren, gibt es neben dem Dörren auch die Methode der Gefriertrocknung. Dabei wird das Obst direkt nach der Ernte schockgefrostet und anschließend vakuumiert. Der Flüssigkeitsanteil in den Endprodukten beträgt dann nur noch etwa 5 %, wodurch die Konsistenz crunchy wird und an Chips erinnert. Trockenfrüchte sind im Gegenteil weich bis klebrig. Gefriertrocknung ist eine relativ moderne Konservierungsmethode, wohingegen es das Dörren schon seit über 5000 Jahren gibt.Die Geschichte von Trockenfrüchten
Seinen Ursprung haben die Trockenfrüchte im Nahen Osten, insbesondere den Ländern Irak, Iran und Syrien. Dort wurde das Obst in der heißen Mittagssonne getrocknet und somit erstmalig konserviert. Zu den ersten Früchten, die getrocknet wurden, zählen Datteln und Feigen, welche als beliebter Snack und als Wundermittel gegen Müdigkeit galten. Vom Nahen Osten hat sich die Konservierungsmethode schnell nach Italien, Griechenland und Ägypten ausgebreitet und erreichte schließlich die ganze Welt. Bis heute gilt Trockenobst weltweit als Snack und wird aus verschiedensten Obstsorten, wie Äpfeln, Birnen, Pflaumen, Weintrauben, Erdbeeren und Aprikosen, gewonnen.So gesund sind Trockenpflaumen und Co. wirklich
Die gute Nachricht vorweg: Trockenfrüchte sind in Maßen gesund und bieten eine gute Alternative zu herkömmlichen Süßigkeiten. Sie enthalten im Gegenteil zu ihrem ursprünglichen, frischen Produkt einen Bruchteil des Wassers, wodurch auf der einen Seite viele Vitamine und Aromastoffe verloren gehen, aber auf der anderen Seite die Nähr- und Mineralstoffe anteilig gesehen zunehmen. Der wichtigste Punkt in der Debatte, ob Trockenobst nun gesund ist oder nicht, machen aber die Kalorien aus. Diese sind nämlich deutlich höher als in der frischen Variante. Klar - dadurch, dass dem Obst Wasser entzogen wird, nimmt auch die Energiedichte zu.Verdauungsbooster Trockenobst
Vielleicht erinnerst du dich auch noch an den Rat deiner Eltern bei Verdauungsbeschwerden, hartem Stuhlgang oder Verstopfungen Trockenpflaumen zu essen? Tatsächlich wirken diese Wunder: Durch den hohen Anteil an Ballaststoffen, der durch den Wasserentzug anteilig sogar noch größer als in der frischen Variante ist, haben Trockenpflaumen und Co. tatsächlich abführende Eigenschaften.Ballaststoffreiche Lebensmittel: Die Top 40 Ballaststoff-Lieferanten
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Wie viel Trockenfrüchte kann ich am Tag essen?
5 am Tag - also 2 Portionen Obst und drei Portionen Gemüse - empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Eine dieser Obstportionen kann durch Trockenobst ersetzt werden, allerdings ist dann nicht die Faustregel eine Handvoll, sondern eine kleine Portion um die 40 g gemeint. Diese Menge Trockenobst reicht aus, um die Vitamine, Kalorien und Nährstoffe von 250 g frischem Obst aufzunehmen.Was bedeutet geschwefelt?
Bei der Trocknung besteht ein Risiko, dass die Früchte anfangen zu faulen. Wie der Name schon sagt, wird das Obst beim Schwefeln mit Schwefeloxid behandelt. Die darin enthaltenden Antioxidationsmittel und Salze unterdrücken die Wirkung des Sauerstoffs auf das Obst. Das Ergebnis? Die Vermehrung von Pilzen und Bakterien wird gehemmt und die Früchte sind länger haltbar. Allerdings gehen durch das Schwefeldioxid auch wichtige Vitamine wie Vitamin B1 und Folsäure verloren. Deshalb greifen viele lieber zu ungeschwefelten Varianten.Achtung beim Kauf von Trockenfrüchten
Trockenobst enthält wie schon erwähnt eine große Menge Fruchtzucker. Manche Hersteller fügen trotzdem noch industriellen Zucker hinzu, den du auf der Zutatenliste schnell erkennen und entlarven kannst. Von diesen Packungen würde ich lieber die Finger lassen, denn Trockenobst ist auch ohne Zuckerzugabe herrlich süß - auf die Portion Extrakalorien können wir getrost verzichten.Außerdem empfiehlt es sich, beim Kauf auf Bio-Qualität zurück zu greifen, da die Früchte in diesen Produkten nicht mit chemischen Pflanzenschutzmitteln behandelt sind und außerdem noch mehr Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und Nährstoffe in ihnen stecken.
Trockenfrüchte in der Küche
Auch wenn Trockenpflaumen & Co pur schon ein leckerer, süßer Snack sind, passen sie obendrein in viele leckere Süßspeisen und Gebäck. Dazu gehören:- Müsliriegel
- Dattelbrötchen
- Energiebällchen
- Entenbraten
- Quarkstollen
- Knusper Nuss-Granola
- Süße Wurst
- Pflaumen im Speckmantel
- Fruchtschnitten
- Früchtebrot
Außerdem kann man Trockenfrüchte auch selbst im Backofen zubereiten! Das gewählte Obst muss dafür reif, gewaschen und bei Bedarf entsteint/ entkernt sein. Die beliebig geschnittenen Früchte werden nun auf einem Backblech platziert und bei 50 Grad Ober- und Unterhitze mehrere Stunden im Ofen getrocknet. Das Obst ist fertig, wenn auf Druck keine Flüssigkeit mehr entweicht und es sich biegen lässt, ohne zu brechen. Tipp: Damit die austretende Feuchtigkeit entweichen kann, bietet es sich an, einen Kochlöffel in die Backofentür zu klemmen.
Trockenfrüchte für Babys
Nicht nur für Erwachsene, sondern auch für die kleinsten Familienmitglieder sind Trockenfrüchte ein gesunder Snack. Ab Beikostreife kannst du deinem Baby gerne Trockenobst anbieten. Verwende die süßen Obststückchen ab dem 7. Monat zum Anregen der Verdauug, indem du sie im Brei pürierst.Aber: Auch bei deinem Baby kommt es auf die Menge an. Durch den sehr hohen Fruchtzuckeranteil sind nur kleine Mengen ab und zu geeignet. Außerdem reagieren manche Kleinkinder allergisch auf Schwefel, weshalb ungeschwefelte Trockenfrüchte hier die richtige Wahl sind.
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