Wissenschaft zum Anbeißen: Die witzigsten und schrägsten Food-Studien

Wusstest du, dass ein falsches Wort den Geschmack von Mango Lassi verändern kann? Eine Tellerfarbe den Appetit bremst? Und eine Musikrichtung uns zu Naschkatzen macht? Willkommen in der schrägen und witzigen Welt der Food-Forschung, in der Essen mehr ist als nur Geschmackssache!

Witzige und schräge Studien zum Thema Ernährung
Kolumne von

veröffentlicht am 21.03.2025

Es gibt Studien, die sind so kurios, dass ich mich frage: Hatten die Forscher Hunger - oder einfach zu viel Zeit? Wie bei dieser hier, in der es um Erdbeereismousse geht. Ob das Dessert himmlisch süß schmeckt oder nicht, hängt nicht nur von der Zuckermenge ab, sondern auch vom Teller, auf dem es serviert wird. Kein Witz, sondern Wissenschaft. In einer Studie aus Spanien bewerteten Probanden dasselbe Erdbeereismousse als 10 Prozent süßer und 15 Prozent aromatischer, wenn es auf schlichtem Weiß serviert wurde, anstatt auf einem schwarzen Teller. In einem ähnlichen Experiment in Grönland drehte sich alles um die Tellerform. Das Ergebnis: Speisen von runden Tellern schmecken süßer als von eckigen. Na, wenn das mal kein Grund ist, ein paar neue, weiße und runde Teller zu kaufen.

Zum Thema Farbe habe ich noch einen Knaller-Fakt gefunden: Wissenschaftler fanden heraus, dass Menschen weniger essen, wenn die Mahlzeit auf einem roten Teller serviert wird. Rot bremst also unseren Appetit. Warum genau? Das bleibt unklar. Es wird vermutet, dass wir Rot mit Warnsignalen verbinden und es uns ein „Halt, Stopp”-Gefühl vermittelt. Eine andere Studie scheint das zu untermauern: Teilnehmer verdrückten nur halb so viele Brezeln, wenn die auf einem roten Teller lagen, anstatt auf einem weißen.

Schwer beeindruckt: Mit dem richtigen Besteck schneidet das Essen besser ab

Falls du für Freunde und Familie mal richtig dick auftischen willst, aber nicht so gut kochen kannst, gibt es einen einfachen Trick: Besorg dir schweres Besteck. Ein Experiment von Charles Spence zeigt, dass Menschen ein Essen als hochwertiger und kunstvoller arrangiert empfinden, wenn sie es mit schwerem Besteck essen. Die Testgruppe, die mit federleichtem Kantinenbesteck speiste, war von der gleichen Mahlzeit weniger begeistert. Wenn du also das nächste Mal für andere kochst, pack die schweren Geschütze aus - im wahrsten Sinne des Wortes!

Gesund schmeckt nicht? Wie Worte unseren Geschmack manipulieren

Läuft dir das Wasser im Mund zusammen, wenn du an Burger, Pommes oder Torten denkst? Und „gesund” klingt für dich eher nach fadem Einheitsbrei? Mit Rezepten wie Lasagne-Suppe mit Linsen, Big-Mac-Salat oder Hähnchen-Ananas-Curry zeige ich ja immer wieder gerne, dass gesundes Essen richtig lecker sein kann. Aber es kommt eben auch drauf an, wie man es anpreist. Eine spannende Studie der Universität Texas zeigt: Unser Geschmackssinn wird stärker vom Kopf beeinflusst, als wir denken. Versuchspersonen probierten Mango Lassi und fanden ihn nur „okay”, solange er als „gesund” beworben wurde. Als ihnen kurz darauf ein „nahrhafter und kalorienreicher” Mango Lassi vorgesetzt wurde, waren alle begeistert. Was sie nicht wussten: Sie bekamen dasselbe Getränk serviert - nur mit anderen Worten. Vielleicht muss ich meinen Kindern Ofengemüse mal als ungesundes Fast Food anpreisen und ihnen Chips als gesunden Snack verkaufen?

Klingt verrückt, ist aber wahr: Diese Musik macht uns zu Naschkatzen

Das Ergebnis dieser Studie musst du dir anhören: Wer klassische Musik auf den Ohren hat, greift eher zu Schokolade. Das fanden Forschende der Miyagi-Universität in Japan heraus, als sie Probanden verschiedene Musikrichtungen vorspielten und anschließend ihre Essensauswahl beobachteten. Nach Beethoven und Brahms entschieden sich die meisten für süße, zuckerhaltige Speisen. Bei Rock und Hip-Hop steigerte sich dagegen ihre Lust auf deftiges Essen. Profi-Tipp: Wenn du das nächste Mal eine ganze Tafel Schokolade vernaschen willst, mach einfach Klassik an und schieb es auf die Musik.

Welches Essen würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?

Hast du Lust, selbst Teil eines kleinen Experiments zu werden? Dann beantworte folgende Frage: Stell dir vor, du müsstest ein Jahr lang auf einer einsamen Insel leben - nur mit Wasser und einem einzigen Lebensmittel. Was wählst du, um möglichst lange zu überleben?

🌽 Mais
🌱 Alfalfa-Sprossen
🌭 Hot Dogs
🥬 Spinat
🍑 Pfirsiche
🍌 Bananen
🍫Milchschokolade

Na, hast du eine Entscheidung getroffen? Dann verrate ich dir nun, was die Menschen geantwortet haben, die bei der Studie der University of Pennsylvania mitgemacht haben. 42 % der Befragten wählten Bananen, gefolgt von Spinat (27 %), Mais (12 %), Alfalfa-Sprossen (7 %), Pfirsichen (5 %), Hot Dogs (4 %) und Milchschokolade (3 %). Der Psychologe Paul Rozin wollte damit zeigen, dass viele Menschen so sehr auf „gesund” gepolt sind, dass sie lieber Obst oder Gemüse wählen anstatt Lebensmittel wie Hot Dogs und Schokolade, die ihnen aufgrund ihrer höheren Kaloriendichte ein langes Überleben sichern würden.

Essen ist ein spannendes, aber auch schräges Forschungsfeld. Und falls hier jemand mitliest, der eine Studie zum Thema Ernährung machen will: Ich biete mich gerne als Testesserin an, vor allem, wenn es um Käsekuchen, Raclette, Toast Hawaii, Waffeln oder Chili con Carne geht.

Übrigens: Einige dieser köstlich-kuriosen Studien habe ich im Buch Gastrologik von Charles Spence* entdeckt - auch ein tolles Geschenk für Foodies.

Fragerunde:
Welche Studie hat dich am meisten überrascht? Oder hast du auch mal von einer kuriosen Food-Studie gelesen, die dir nicht mehr aus dem Kopf geht? Dann erzähl mir gerne davon in den Kommentaren!

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