Das erste Rezept auf Familienkost: Eine herzerwärmende Suppe und ihre Geschichte

Es gibt Gerichte, die man nicht nur isst, sondern auch fühlt. Das allererste Rezept auf Familienkost gehört dazu - und hat bis heute einen festen Platz in meiner Küche und in meinem Herzen. Von der Besonderheit dieser Suppe, erzähle ich dir brühwarm in meiner Kolumne. Außerdem verrate ich dir meine besten Tipps und Tricks für die Zubereitung und was die Wissenschaft über diese Suppe herausgefunden hat.

Das erste Rezept auf Familienkost
Kolumne von

veröffentlicht am 24.01.2025

Schon meine Oma hat sie für mich gekocht, dann hat mein Vater sie nach alter Tradition zubereitet, und mittlerweile koche ich sie für meine Familie: klassische Hühnersuppe. Das Rezept ist schlicht: ein Huhn, Gemüse, Gewürze und Suppennudeln in einer kräftigen Brühe. Und doch steckt so viel mehr darin. Das, was die Suppe ausmacht, findet man nicht in der Zutatenliste: es sind die Erinnerungen. Wenn ich an Hühnersuppe denke, denke ich an meine Oma. An Sonntage, an denen der Duft der Suppe durchs Haus strömte. An einen dampfenden Topf auf dem Herd. Und an unzählige Probierlöffel, mit denen der Geschmack ständig überprüft wurde.

Tanzende Glitzerpunkte auf der Suppe: einfach magisch

Als Kind war ich mir sicher, dass meine Oma noch etwas Zauberpulver in die Suppe mischte. Denn: Schon nach ein paar Löffeln davon war auf magische Weise alles gut - und ich schaute den glitzernden Punkten auf der Suppenoberfläche beim Tanzen zu (damals wusste ich noch nicht, dass das Fettaugen sind).

Bei meinen Eltern ist es mein Vater, der der Hühnersuppen-Spezialist ist. Er bereitet die Suppe auch nach Omas Rezept zu. Wenn er das Huhn auseinandernimmt, geht er ganz akribisch vor. Immer an seiner Seite, wenn er die Suppe kocht: unser Hund, der hofft, dass ein bisschen was vom Hühnerfleisch runterfällt.

Hühnersuppe ist für mich mehr als Genuss - sie ist auch Medizin. Vor allem an Tagen, an denen der Kopf dröhnt und ein Berg aus Taschentüchern neben uns heranwächst. An ein Weihnachtsfest vor ein paar Jahren erinnere ich mich noch genau: Unsere ganze Familie lag krank im Bett - mein Mann, unsere drei Kinder und ich. Der Kühlschrank war leer, die Kräfte aufgebraucht. Unsere Rettung? Eine Familienportion Hühnersuppe im Tiefkühler. Die hatte ich mal eingefroren, als ich fit war - zum Glück. Und ja, ich friere die Hühnersuppe komplett ein - mit Nudeln und Gemüse drin. Und ja, nach dem Auftauen ist alles ein bisschen matschiger. Aber in solchen Momenten ist das egal.

Hühnersuppe mit Buchstabennudeln

Wie ein amerikanischer Wissenschaftler Hühnersuppe zubereitet und die aktuelle Studienlage

Hühnersuppe ist gesund, das ist nicht nur ein Gefühl - es gibt sogar Studien dazu. Allerdings wurden diese nicht an Menschen durchgeführt. (Warum eigentlich nicht? Ich würde mich der Wissenschaft gerne als Hühnersuppen-Testesserin zur Verfügung stellen!). Trotzdem sind die Ergebnisse spannend. Eine Studie zeigt, dass Hühnersuppe eine blutdrucksenkende Wirkung hat. Das liegt an Kollagenproteinen aus dem Huhn. Eine andere Studie hat herausgefunden, dass Hühnersuppe dabei hilft, weiße Blutzellen, von der wir bei einer Erkältung sehr viele in der Nasenschleimhaut haben, besser abzutransportieren. Das heißt: Die Schleimhäute schwellen schneller ab.

Der amerikanische Wissenschaftler, der das mit seinem Team erforscht hat, teilte auch sein Hühnersuppen-Familienrezept. Aus Neugier habe ich es mir mal angeschaut. Es enthält weniger Gewürze als die Suppe meiner Oma, dafür zusätzliches Gemüse wie Süßkartoffel, Pastinake und Steckrübe. Das Gemüse wird mitgekocht, rausgenommen, püriert und dann wieder in die Suppe gegeben. Und das Hühnerfleisch wird entfernt und anderweitig zubereitet. Jedes Familien-Rezept hat eben seine eigene Tradition.

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Kleine Tricks, große Wirkung: So habe ich der Suppe meine persönliche Note verliehen

Über die Jahre habe ich der guten alten Hühnersuppe nach Omas Art meine eigene Handschrift verliehen. Mit kleinen Tricks, die die Suppe noch einfacher oder gesünder machen. Ich verpasse ihr zum Beispiel ein Anti-Erkältungs-Upgrade mit Ingwer. Denn Ingwer ist ein echtes Multitalent. Er enthält Vitamin C und ätherische Öle, ist entzündungshemmend und antibakteriell - das macht ihn quasi zu einem essbaren Erste-Hilfe-Kasten bei Infekten. Für das Ingwer-Upgrade nehme ich manchmal einfach das Fruchtmus, das übrigbleibt, wenn ich meine Ingwer Shots zubereite, und gebe es in die Suppe.

Ich habe mir auch eine Abwandlung für den stressigen Familienalltag überlegt: statt eines ganzen Huhns, das auseinandergenommen werden muss, verwende ich Hühnerkeulen. Das geht schneller und schmeckt auch richtig gut. Und falls du dich fragst, wie man Kinder für Hühnersuppe begeistert: indem man Buchstabennudeln in die Suppe gibt. So können die Kids ihre Namen oder ein paar Wörter am Tellerrand legen.

Doch egal, wie man etwas zubereitet, eine Sache bleibt immer gleich: Die besten Gerichte sind oft die, die mit einer persönlichen Erinnerung oder Geschichte verbunden sind. Oder die wie ein Trostspender sind und sich beim ersten Löffel, wie eine warme Umarmung anfühlen. Denn manchmal braucht man genau das.

Fragerunde:
Hast du auch ein Gericht mit einer besonderen Geschichte? Oder ein Rezept, das von Generation zu Generation weitergegeben wird? Oder bist du auch so ein großer Hühnersuppen-Fan wie ich? Erzähl mir davon in den Kommentaren.



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Kommentare

Claudia (28.01.2025)
Liebe Jenny, in meiner Familie sind es die Kohlrouladen, die meine Mama macht. Sie ist jetzt 85 Jahre alt und gesundheitlich nicht mehr so gut beieinander. Trotzdem macht sie mindestens vier Mal im Jahr ihre Kohlrouladen, die so unübertroffen sind! Der Aufwand ist ja relativ groß und es darf auch kein Weißkohl sein, es muss Wirsing sein und bitte große Blätter! Dann ruft sie an und fragt:"Rate mal, was ich heute gemacht habe? Bring einen Topf mit." Da weiß ich schon Bescheid und freu mich weg, weil ich am nächsten Tag nach der Arbeit zu ihr fahre und die besten Kohlrouladen der Welt abhole und Kartoffeln sind auch dabei. Die Sauce dazu (meine Familie braucht immer SEHR viel Sauce) ist nicht nachkochbar; ich weiß bis heute nicht, wie sie das macht. Theoretisch könnte ich das auch selber machen, aber ich habe es tatsächlich noch nie probiert, weil das Ergebnis niemals so würde, wie wir es kennen. Ach, und nur nebenbei, ich fahre nicht nur vier mal im Jahr zu meiner Mama, weil es etwas zu essen gibt!

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Jenny (29.01.2025)
Vielen Dank, dass du deine Geschichte mit uns teilst, liebe Claudia ❤️
PETRA (26.01.2025)
💃Schakkka, Hi,Jenny, ja, das ist auch mein Favorit, ich kenne diese noch aus meiner Kinderzeit als Buchstabensuppe, was ich sehr genau genommen habe. Gerade mal 6Jahre alt meinte ich mit dem Löffel diese sortieren zu müssen. Ende vom Lied war das ich anschließend in die Wanne musste weil Tisch und ich wirklich schick aussahen. Buchstaben überall nur nicht mehr auf dem Teller. 🫣😅🤣 Erinnerung bleibt. lg Petra

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