Psst, geheime Zutat: So versteckst du Gemüse im Essen deiner Kinder


veröffentlicht am 28.03.2025
Rückblickend muss ich schmunzeln, wenn ich an die kreativen Wege denke, mit denen ich früher versucht habe, meinen Kindern Gemüse unterzujubeln. Mittlerweile essen sie freiwillig Gemüse. Aber als sie klein waren, hat das mit dem Untermogeln perfekt funktioniert! Ein Zauberer verrät seine Tricks eigentlich nicht, aber da wir unter uns sind und es euch vielleicht genauso geht, weihe ich euch ein in die hohe Kunst des Gemüse-Wegzauberns.
Misstrauischer Blick auf den Teller, Fingerzeig auf das Gemüse, entschlossene Ansage: „Das esse ich nicht!” Vielen Eltern kennen diese Szenen von ihren Kindern. Da wird dann auch gerne mal das Gemüse aus dem Nudelauflauf herausgepuhlt. Selbst, wenn das Gemüse mikroskopisch klein geschnippelt wird, sehen Kinder oft noch „komische Punkte” im Essen - und rühren es nicht an.
Luftig, locker, lecker - und im Inneren ein geheimer Gemüse-Zauber
Für solche Fälle braucht man einen Plan, um das Gemüse im Essen zu verstecken. Wie praktisch, dass meine Kids Waffeln, Pancakes und Pfannkuchen lieben. Die sind nämlich perfekte Gemüse-Tarnkappen. Zucchini? Nie gesehen. Möhren? Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts. Kürbis? Spurlos verschwunden. Ich pürierte jedes Mal ein anderes Gemüse und gab es zum Teig hinzu. Ein großer Pluspunkt: Das Gemüse machte Waffeln, Pancakes und Pfannkuchen saftiger, ohne groß den Geschmack zu verändern.
Wie durch Zauberhand landen auf diese Weise wichtige Vitamine und Nährstoffe im Essen. Auch mit Rote Bete funktioniert der Trick - zumindest, wenn man dazu eine passende Geschichte serviert. Denn Rote Bete färbt den Teig auffällig pink. Sagt man, dass im Essen „magisches Einhornpulver” steckt, reißen sie dir das Essen garantiert aus der Hand.
Noch einfacher funktioniert das Unsichtbarmachen in herzhaften Gerichten. Kartoffelbrei ist zum Beispiel ein fantastisches Gemüse-Versteck. Dafür habe ich einfach ein Drittel der Kartoffeln gegen Blumenkohl oder Möhren ausgetauscht. Das Ergebnis war noch cremiger, noch aromatischer, aber immer noch kartoffelig genug, um keinen Verdacht aufkommen zu lassen.
Gemüse verstecken
In diesen Rezepten kannst du Gemüse verstecken und somit auch nörgeligen Kindern & Gemüsemuffeln Vitamine unterjubeln:
Gemüse verstecken - Rezepte nicht nur für Kinder
Der ultimative Hack für Eltern: Gemüse in die Buletten schmuggeln
Das Hackfleisch für die Buletten lässt sich ganz einfach strecken - mit fein gehackten Pilzen, Blumenkohl, Paprika, Bohnen oder Möhren. Durch das Anbraten bekommen die Gemüsesorten ein intensives Röst-Aroma, das in der Fleischmasse niemandem auffällt. Fertig sind die Frikadellen mit Gemüse. Kein Kind würde vermuten, dass sich in den Fleischbällchen noch eine halbe Gemüseabteilung versteckt.
Auch Soßen sind sehr gute Komplizen, um ein paar Vitamine verschwinden zu lassen. Statt sie mit Mehl anzudicken, kann man einfach Gemüse nehmen. Das geht total easy: Möhren, Sellerie und Zwiebeln kleinschneiden, in Öl andünsten und pürieren. So leistet das Gemüse eine tolle Basisarbeit für meine Rahmsoße und andere Bratensoßen wie bei meinen Rouladen. Auch eine Tomatensoße lässt sich heimlich upgraden: Möhren und Zucchini mitkochen, alles pürieren, fertig.
Um Grünzeug im Smoothie unterzubringen, hatte ich eine bezaubernde Idee. Oder einfach den passenden Namen: „Drachenstarker Mix” nannte ich den Smoothie damals. Neben Bananen, Äpfeln und Kiwi wanderte auch eine Handvoll Feldsalat in den Mixer. Meine Söhne fragten tatsächlich regelmäßig, ob ich den mal wieder machen könnte. Klar, schließlich nahmen sie mit jedem Schluck eine Extraportion Vitamine auf. Das zeigt: Gutes Marketing funktioniert auch bei Kindern. Du kannst ja mal testen, ob deine Kleinen einen „Superhelden-Smoothie” lieber trinken als einen Bananen-Apfel-Feldsalat-Smoothie.
Langfristig der beste Trick: Die Kinder mit einbeziehen
Als Ernährungsberaterin war es mir wichtig, diese Tricks bewusst einzusetzen, wenn mal gar nichts mehr ging. Langfristig sollten meine Kinder Gemüse bewusst essen - und eine Verbindung dazu aufbauen. Deshalb habe ich sie früh beim Kochen und Backen mit einbezogen. Ich gebe es zu, ich hatte auch noch flauschige Hilfe: Koch-Kumpel Kört war an meiner Seite. Durch ihn lernten meine Kinder spielerisch gesunde Ernährung kennen. Wenn jemand wie Kört sagt, dass Erbsen proteinreiche Powerkugeln sind, die schon die Ritter im Mittelalter gegessen haben oder dass Rosenkohl eigentlich „Rosencool” heißt, weil es so cool aussieht, greifen Kids eher zu, als wenn ihre Mama ihnen erzählt, wie wichtig es ist, Obst, Gemüse oder Hülsenfrüchte zu essen.
Meine Kinder absolvierten mit 5 Jahren einen Messerführerschein und halfen mir beim Gemüseschneiden. Außerdem durften sie beim Einkaufen mitentscheiden, welches Gemüse auf den Tisch kam. Denn: Kinder, die mithelfen und mitbestimmen dürfen, probieren am Ende auch mutiger von dem Gekochten. Sie haben einen Bezug zum Essen und wissen, was drin steckt - so ist es für sie kein „unbekanntes Durcheinander” auf dem Teller mehr.

Mittlerweile haben meine Kinder längst ihre eigenen Vorlieben entwickelt. Emil bevorzugt Tomaten, Frieda mag lieber Möhren, vor allem in Wellenschnittform, und Carlo greift gerne zu Gurken. Manchmal lege ich meinen Kindern beim Abendbrot schon ein bisschen Rohkost-Gemüse auf den Tellerrand - und dann geht ein wilder Tauschhandel los. Auch mein Mann Terence macht mit und versucht immer, seine Tomaten loszuwerden. Die Tricks zum Untermogeln brauche ich nicht mehr, denn meine Kinder wissen nun wie lecker Gemüse sein kann.
Mit welchen Tricks hast du deinen Kinder Gemüse schmackhaft gemacht? Und was mögen sie absolut gar nicht? Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen, schreib mir davon in den Kommentaren.
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Leserkommentare
Kommentare
Aus meiner eigenen Kindheit weiß ich noch, was alles *nicht* funktioniert: Appelle, wie gesund das Zeug doch ist. Klagen ("Aber unter der Schale sitzen doch die ganzen Vitamine!"). Und Ausschimpfen. Gar nicht gut, wenn beim Essen dann sofort der Stresspegel steigt und es Geschrei und Gestreite rund ums Essen gibt.
Was bei uns gut funktioniert, ist tatsächlich das Kleinschneiden. Broccoli- und Blumenkohlröschen dürfen maximal einen Zentimeter Durchmesser haben. Auch die Mischung ist wichtig; das klassische Kaisergemüse hat schlechte Chancen, aber wenn ich zwei Teile Möhren und je einen Teil Blumenkohl und Broccoli nehme, geht es. Vor allem, wenn dann noch ein Sahnesößchen dazu kommt oder das Ganze mit Käse überbacken wird. An der Zuvereitung hängt ganz viel... Ich musste selber erst Mitte 20 werden um zu merken, dass ich gar kein Problem mit Spinat an sich habe, sondern bloß mit der "Matschpampe" (= Rahmspinat), die man mir als Kind stets vorgesetzt hat. Matschpampe mag ich immer noch nicht. Aber Blattspinat sehr gerne.
Was außerdem ganz hilfreich war: Das Kind hin und wieder mal woanders mit essen zu lassen. Weil anderswo vielleicht einfach auch anders gekocht und gewürzt wird und Sachen dann vielleicht doch ganz gut schmecken, aber vor allem, weil's dem Kind vor Tante und Onkel oder den Eltern von Freunden dann doch ein bisschen peinlich war, die Bohnen aus dem Eintopf zu fischen und am Tellerrand abzulegen. Dann isst man sie halt doch tapfer mit - und stellt dann vielleicht fest, dass Zeug vielleicht doch nicht ganz so gräuslig ist.
Ich muss allerdings auch sagen: Dass bestimmte Dinge nicht gegessen werden, ist irgendwann auch einfach mal okay. Dann wird der Rosenkohl halt verschmäht. Na gut. Morgen gibt's dann wieder Erbsen und Karotten, die werden dann klaglos weggefuttert. Was ich nicht mache, ist dann Extrawürste zu kochen: Der Rosenkohl darf stehen gelassen werden; aber ich mache dann nichts anderes stattdessen. Und dass ich weder den Rosenkohl, noch den Kürbis noch den Spargel loswerde, egal wie ich ihn zubereite, kombiniere oder anrichte, das kann ich akzeptieren. Gibt ja Alternativen.

Hallo Finchen, ich freue mich sehr über deine Tipps und Erfahrungen. Und ich stimme dir ganz zu: logische Appelle, Zwang und Erpressung bringen am Esstisch gar nichts. Dafür helfen ein leckeres Sößchen und eine goldbraune Käsehaube viel besser. 😊 Liebe Grüße, Jenny
Unser Kind hat als Baby und Kleinkind so gut wie alles an Gemüse gegesen, aber je älter es wurde um so wenige habe ich Gemüse ins Kind bekommen. Jetzt gern nur Kartoffeln in jeglicher Form und wenn das Gemüse nicht erkannt wird, also wird es in Suppen püriert und auch Tomaten funktionieren nur als Soße ohne Stücke und auch Obst funktioniert am besten als Apfelmus mit anderen Obstsorten gemischt.

Danke Jenny,du hast so wertvolle Ideen und Tipps! Sehr hilfreich! Ich mogle das Gemüse,jede Art in Gemüse Creme Suppen unter . Ob Sellerie,Süsskartoffel,Kürbis,egal,alles wird mitgekocht und anschließend püriert- ich brauche kein Mehl,damit die Suppe schön cremig wird- der Topf ist voll mit Gemüse und etwas Kartoffeln und wird auf kleiner Hitze gekocht.Ist die Suppe mal nicht so cremig wie gewünscht,püriere ich am Ende noch 1-2 Scheiben Graubrot / Vollkornbrot in der Suppe mit.
