K - wie Kresse
Viele Menschen kennen Kresse nur vom letzten Partybuffet, wo die Blättchen als Deko über die kalten Platten gestreut wurden. Das grüne Kraut wird leider nicht mehr besonders oft als Gewürz eingesetzt und ist kulinarisch ein wenig in Vergessenheit geraten. Ich allerdings weiß um den tollen Geschmack von Kresse und um die zahlreichen gesunden Eigenschaften, die das Kraut für uns bereit hält. Deshalb erfährst du in diesem Beitrag, wie gesund frische Kresse für dich und deine Kinder ist, wie lecker und vielseitig sie schmecken kann, und wie du sie ganz einfach regelmäßig in den Speiseplan einbaust.
Inhalt
Herkunft und Anbau
Im europäischen Raum ist Kresse zwar bekannt und geschätzt, wird aber nicht allzu oft als Küchenkraut verwendet. Weitaus häufiger kommt zum Beispiel Petersilie zum Einsatz. In der indischen Ayurveda-Küche allerdings zählt Kresse seit Jahrtausenden zu den wichtigsten Würz- und Hausmitteln. Auch heute noch schwören die Inder bei Verdauungsbeschwerden, Muskelschmerzen und Appetitlosigkeit auf den Verzehr von Kresse.Der Ursprung liegt vermutlich in Zentralasien und Nordafrika, denn hier gibt es heute noch Wildformen. Kressesamen hat man außerdem in ägyptischen Pharaonengräbern und später in europäischen Klostergärten gefunden. Mittlerweile wird Kresse überall auf der Welt angebaut. Und auch in der Natur findet das geschulte Auge die zarten Kressepflanzen, zum Beispiel am Wegesrand, auf Vogelfütterungsplätzen, in Gärten und Höfen.
Sorten und Saison
Bei den Sorten wird grundsätzlich zwischen der Gartenkresse und dem Pfefferkraut unterschieden. Beide gehören aber zur Familie der Kreuzblütengewächse. Brunnenkresse, Kapuzinerkresse und Winterkresse sind eigene Gattungen. In der Küche kommen vor allem Garten- und Brunnenkresse zum Einsatz. Grundsätzlich steht Kresse das ganze Jahr über in Saison. Das liegt daran, dass sie sehr schnell wächst und binnen zwei Wochen ab der Keimung erntereif wird. Allerdings bekommt man sie nur in den Sommermonaten aus Freilandanbau. Im Winter stammt Kresse aus dem Treibhaus.Gesundes Superfood
Obwohl Kresse so klein und zart ist, steckt einiges an Nährstoffen darin. Viele Ballaststoffe und Eiweiße gehören dazu. Der Vitamin C-Gehalt liegt mit fast 60 Milligramm pro 100 Gramm Kraut um einiges höher als der von Zitronen. Die besten Werte erzielt Kresse aber beim Vitamin A. Nur 100 Gramm grüne Kresse decken den gesamten Tagesbedarf eines Erwachsenen an dem für die Sehkraft wichtigen Vitamin!Den besonderen Geschmack verdankt die Kresse ihren ätherischen Senfölen, die auch in anderen Kreuzblütlern enthalten sind. Sie sind super für den Darm, das Immunsystem und den Fettstoffwechsel.
Delikate Schärfe
Kresse hat einen markanten und dominanten Geschmack. Deshalb braucht man in den meisten Gerichten nur ganz wenig davon. Das Aroma reicht von rettichartig über leicht scharf bis hin zu pfeffrig-würzig. Außerdem erkennt man Kresse an ihrem intensiven Geruch. Grund für die starke Würzkraft des Krautes sind die enthaltenen Senföle.In der Küche wird Kresse häufig so verwendet:
- im frischen Salat
- als Suppeneinlage
- in Kräuterbutter
- auf Butter- oder Käsebrot
- als Kräuterquark
- als Kresseöl
- in Pesto
- im Smoothie
Tipps zur Zubereitung
Kresse hat eine feine Struktur, die schnell kaputt geht. Deshalb solltest du sie nach Möglichkeit nicht waschen. Durch das Wasser würden die kleinen Blätter durchweichen und Aroma verlieren. Auch das Erhitzen hat diesen Effekt. Gib Kresse also immer erst kurz vor dem Servieren auf oder in deine Speisen oder verwende sie kalt.Außerdem hat Kresse eine kurze Haltbarkeit. Ist sie einmal geschnitten, solltest du sie zügig verbrauchen.
Kinder lieben Kresse
Vielen kleinen Essern schmeckt Kresse wegen des würzigen Eigengeschmacks nicht ganz so gut. Da das Kraut aber so gesund ist, versuche ich es ab und an in die Ernährung meiner Familie zu integrieren. Das gelingt ganz gut, wenn ich Kresse in Kräuterbutter, Pesto oder Smoothie mische. Auch als kleine Garnitur auf Suppen oder Eintöpfen essen meine Kinder das grüne Kraut gern.Kresse in der Beikost
Babys sollte man langsam an Gewürze und Kräuter heranführen. Insbesondere die intensive Kresse würde ich erst ab dem 12. Lebensmonat anbieten. Zudem empfehle ich Kräuter in Bio-Qualität zu kaufen oder, wenn möglich, selber anzupflanzen. So stellst du sicher, dass keine Pestizide oder andere Schadstoffe enthalten sind.Kresse selbst ziehen
Eine schöne Freizeitbeschäftigung für Eltern und Kinder ist das Ziehen von Kresse. Das kann man auf der eigenen Fensterbank tun. Ein feuchtes Küchentuch reicht aus, und nach spätestens zehn Tagen ist aus den selbst gesäten Samen kleine Gartenkresse gewachsen.Die eigens gezogene Kresse ist auch eine süße Geschenkidee. Schau dir gern meine Kresse-Raupe an, die meine Kinder und ich zu Ostern verschenkt haben.
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