Alles Mehl, oder was? Verschiedene Mehlsorten auf einen Blick
Falls du immer ratlos vor dem Mehlregal stehst und keine Ahnung hast, welche Packung sich für die geplante Pizza zum Mittag oder die Muffins für den Kindergeburtstag eignet: Dieser Artikel ist genau für dich! Denn im Folgenden informiere ich dich über alle Mehlsorten und -typen sowie deren Verwendungsmöglichkeiten.
Welche Mehlsorten gibt es?
Dass Mehl aus Getreide besteht, ist soweit klar. Aber welche Getreidesorten gibt es eigentlich, die zu Mehl gemahlen werden? Neben den gängigen Körnern, die in den meisten Broten und Brötchen sowie süßem und herzhaftem Gebäck stecken, gibt es auch unbekanntere und seltene Sorten. Hier kommt mein kleiner Guide - ich beschränke mich dabei allerdings auf die Sorten, die du im Einzelhandel findest. Eine noch breitere Palette an Mehltypen gibt es in Spezialgeschäften oder beim Bäcker. Diese Mehle gibt es:
- Weizenmehl Type 00 (nur in Italien erhältlich), 405, 550 und 1050
- Dinkelmehl Type 630 und 1050
- Roggenmehl Type 997, 1150 und 1800
- Hafermehl
Was bedeutet die Type?
Die Nummer hinter der Getreideart gibt den Mahlgrad an. Je feiner das Korn gemahlen wird, desto niedriger die Type. Weizenmehl mit der Type 405 ist also feiner gemahlen als die Type 1050 und deshalb so hell. Aber das ist noch nicht alles.
Die Type gibt auch den Mineralstoffgehalt des Mehls an. Dieser setzt sich aus den Nährstoffen im Mehl zusammen und meint wertvolle Ballaststoffe, pflanzliche Eiweiße und B-Vitamine sowie Kalium und Magnesium.
Je höher die Type, desto höher die Menge an Mineralen und desto dunkler das Mehl. Man könnte auch sagen, je höher die Type, desto gesünder das Mehl.
Welches Mehl ist am gesündesten?
Eine Mehlsorte habe ich dir noch unterschlagen, nämlich das Vollkornmehl. Dieses kommt ganz ohne Typisierung aus, denn es enthält das volle Korn und damit alle Bestandteile des Getreides. Und das gilt für Weizen-, Dinkel- und Roggen-Vollkornmehl.Sie alle enthalten auch noch die äußeren Schichten des Korns, die besonders viele Ballaststoffe und komplexe Kohlenhydrate liefern. Diese werden in unserem Körper nur langsam verdaut, lassen den Blutzuckerspiegel nicht so stark ansteigen und machen langanhaltend satt. Deshalb gilt Vollkornmehl als sehr gesund. Die Verarbeitung ist auch nicht schwer, wie ich dir in meinem easy peasy Vollkornbrot Rezept zeige.
Was ist Vollkorn?
Warum Vollkorn so gesund ist und wie du Vollkornprodukte lecker für dich und deine Familie zubereiten kannst, erfährst du hier.
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Ist Weizenmehl gut oder schlecht?
Weizenmehl Type 405 und 550 steht dagegen in der Kritik. Die feine Mahlung zerlegt das Innere des Korns ohne die gesunde Schutzschicht in einfache Kohlenhydrate. Diese werden im Körper zu Zuckermolekülen umgewandelt und schnell verstoffwechselt. Das sorgt für ein rasches Ansteigen und Abfallen des Blutzuckers. Heißhungerattacken und Gewichtszunahme können die Folge sein.
Dennoch enthält Weizenmehl auch gesunde Inhalte, die dem Körper Energie liefern. Ich backe gern mit Weizen-, Dinkel- und Roggenmehl, versuche aber nicht allein auf die feinen Typen zu bauen. Regelmäßig kommt bei mir auch Vollkornmehl zum Einsatz.
Welches Mehl eignet sich für Kuchen?
Je nachdem, was du in der Küche vorhast, eignen sich unterschiedliche Mehlsorten. Für Kuchen, Muffins und anderes Süßgebäck sind helle Feinmehle die beste Wahl. Weil sie eine zarte Struktur haben, gehen sie unter der Zugabe eines Triebmittels super auf und ergeben lockere Ergebnisse.Mein Tipp für Kuchen und Feingebäck: Weizenmehl Type 405 oder Dinkelmehl Type 630
Mehlspeisen für Schleckermäulchen
Buchteln, Kaiserschmarrn, Waffeln und Pfannkuchen - hier findest du traditonelle Mehlspeisen Rezepte nach Omas Art, die nicht nur Kinder lieben.
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Welches Mehl eignet sich für Brot?
Brot und Brötchen hingegen brauchen ein kernigeres Mehl, das etwas mehr Biss hat. Für helles Brotgebäck kannst du gut Weizen Type 550 oder Dinkel Type 1050 zur Hand nehmen. Wenn du zum ersten Mal Brot backen möchtest, dann empfehle ich dir mein einfachstes Rezept.
Mein Tipp: Roggenmehl hat andere Backeigenschaften als Weizen und Dinkel. Es enthält zwar auch Gluten, was die luftige Brotstruktur ergibt, bringt zudem jedoch besondere Enzyme und Schleimstoffe mit. Diese reagieren am besten mit Säure und Zeit. Sauerteig wird daher meistens mit Roggenmehl (Type 1150) hergestellt.
Welche Mehlsorten eignen sich für Pizza?
Das italienische Gebäck wird klassisch mit Weizenmehl gebacken. In Italien gibt es das extrem feine Weizenmehl Type 00. Das deutsche Pendant ist unser Haushaltsmehl Type 405. Du kannst Pizza aber natürlich auch mit dem etwas griffigeren Mehltyp 550 oder sogar mit Weizenvollkornmehl backen.
Gibt es glutenfreies Mehl?
Weil immer mehr Menschen eine Glutenunverträglichkeit entwickeln und Weizen oder Dinkel nicht gut vertragen, gibt es heute eine Vielzahl an glutenfreien Mehlsorten. Dazu zählen:
- Hafermehl
- Maismehl
- Hirsemehl
- Reismehl
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Gibt es Mehl ohne Kohlenhydrate?
Andere Produkte gelten auch als Mehle, bestehen aber nicht aus Getreide. Mit dem Mehl aus Nüssen, Kernen und Samen, etwa Mandelmehl, Buchweizenmehl oder Leinmehl, kann man teilweise auch wunderbar backen. Ein Beispiel dafür ist mein Low Carb Käsekuchen.
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