S – wie Sellerie
Sein Geruch und Geschmack sagen nicht jedem zu. Doch der knubbelige Sellerie kann einiges für die Gesundheit tun und gilt nicht nur als Gemüse, sondern auch als Heilpflanze. Was genau die erdige Knolle so gesund macht, warum du auf das Superfood in deiner Küche keinesfalls verzichten solltest und wie du es deinen Kindern schmackhaft machst, all das erfährst du jetzt.
Herkunft und Anbau
Sellerie stammt aus dem milden Klima des Mittelmeerraumes und wurde ab dem 8. Jahrhundert auch in Nordeuropa angebaut. In Deutschland werden 80 Prozent des Selleries in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen geerntet.Botanisch gehört der Knollensellerie zu den Doldengewächsen. Er stammt vom Wild- oder Sumpfsellerie ab, der vornehmlich auf feuchten und salzreichen Böden wie zum Beispiel an der Küste oder in Moorgebieten gedeiht.
Nutzen als Arzneimittel
Sellerie mag nicht besonders schön sein, doch dafür punktet die Knolle mit inneren Werten. Kein Wunder, dass er früher nicht als Gemüse, sondern als Heilpflanze angebaut wurde. So gehörte Sellerie in so ziemlich jedem Klostergarten dazu und wurde von den Geistlichen wegen seiner gesundheitsfördernden Wirkung gehegt und gepflegt. Die besonderen Inhaltsstoffe, die vor allem im Saft des Selleries enthalten sind, wirken antientzündlich und schützen vor Bakterien und Viren. Ähnlich wie Ingwer kann die Sellerieknolle so die natürliche Abwehr des Körpers verbessern. Dies ist auch für Kinder wichtig, deren Immunsystem noch in der Entwicklung ist und viel Power braucht. Außerdem hilft Sellerie bei Magenverstimmungen, Bauchschmerzen, Sodbrennen, Übelkeit und Blähungen.Heute ist Sellerie auch in der Krebstherapie interessant. Mehrere wissenschaftliche Studien aus den USA deuten sogar darauf hin, dass der Pflanzenfarbstoff Apigenin aus der Knolle die Vermehrung von Krebszellen im menschlichen Körper nicht nur aufhalten, sondern bösartige Krebstumore sogar verringern kann.
Warum ist Sellerie gesund?
Viele Ballaststoffe, Vitamine, Minerale und Spurenelemente stecken im Sellerie, darunter Vitamin A, C, E und K, Folsäure, Kalium, Kalzium, Natrium, Magnesium und Eisen. So kommt die gesunde Knolle auf eine hohe Nährstoffdichte bei wenigen Kalorien (nur 16 kcal auf 100 g Gemüse) und kein Fett. Damit gehört Sellerie zu den Schlankmachern unter den Gemüsesorten.Erfolgsdurchbruch als Gemüse
Seine weltweite Beliebtheit als Gemüse verdankt der Sellerie wahrscheinlich dem eigenen Facettenreichtum. Dabei kennen viele den Knollensellerie nur aus dem Suppengrün. Zusammen mit Porree, Karotte und Petersilie verleiht er Suppen und Eintöpfen einen kräftigen Geschmack. Doch Sellerie kann noch mehr! Und es gibt viele Rezepte, die sich für Familien mit Kindern eignen: Ob als paniertes Schnitzel, fein gerieben oder gewürfelt im Salat, als Beilagen-Püree, im Eintopf, als Bolognese-Sauce oder einfach in handlichen Sticks zum Snacken und Dippen - der Knollen-Kosmos ist groß!Zu meinen Lieblingsrezepten zählt die fruchtige Selleriesuppe die mit Knollensellerie, Apfel und Milch (statt Sahne) zubereitet wird.
Selleriesaft für strahlende Haut
Es ist noch gar nicht lange her, da begannen einige Cafébetreiber in Hollywood, Selleriesaft als Beauty-Drink anzubieten. Die Erfolge bei den Stars und Sternchen waren sofort sichtbar und der Trend schwappte zu uns nach Europa über. Der Saft aus Stangensellerie gilt seither als echter Jungbrunnen, weil er die Haut strafft und Haare und Nägel stärkt. Die enthaltenen Antioxidantien schützen zudem vor UV-Strahlung.Wenn du Selleriesaft selbst herstellen möchtest, brauchst du einen Hochleistungsmixer, der die Fasern der Selleriestangen zerkleinert.
Welche Sellerie-Sorten gibt es?
Im Handel findet man meistens zwei Sorten: den Knollensellerie und Stauden- oder Stangensellerie. Während der Knollensellerie im Erdreich wächst und hell, rundlich und rübenartig ist, kommt der Staudensellerie schlanker, glatt und grün daher. Geschmacklich sind die Sorten ähnlich. Der Knollensellerie ist erdig, süßlich und mild, der Staudensellerie hat ein leichtes Anis-Aroma und schmeckt insgesamt ein wenig frischer.Wann hat Sellerie Saison?
Je nach Wetterlage beginnt die Saison zwischen August und Dezember - dann gibt es Knollensellerie aus heimischem Freilandanbau. In den übrigen Monaten des Jahres kannst du Sellerie aus geschütztem Anbau beziehen.Heimischer Staudensellerie ist in Deutschland etwas später verfügbar, etwa von Oktober bis April. Den Rest des Jahres gibt es ihn als Importware.
Tipp zum Einkauf: Knollensellerie sollte fest und trocken sein, außen eine helle Farbe haben und innen weiß bis cremefarben sein. Staudensellerie ist frisch, wenn er sich nur schwer biegen lässt oder die Stangen knackend brechen.
Lagerung und Zubereitung
Wer den Knollensellerie am Stück kauft, hat manchmal eine ordentliche Portion in der Hand. Es ist aber kein Problem, wenn man die Knolle nicht sofort verbraucht, denn sie lässt sich gut lagern. Dazu kannst du sie einfach in ein feuchtes Küchentuch wickeln und für bis zu 14 Tage in das Gemüsefach des Kühlschranks legen. Angeschnittenen Sellerie kannst du an den Schnittstellen mit Zitronensaft beträufeln. So bleibt das Fruchtfleisch schön weiß.Möchtest du den Knollensellerie zubereiten, schrubbe ihn unter fließendem kalten Wasser ab, entferne die knubbeligen Stellen und Wurzeln und schäle ihn. Danach kannst du die Knolle nach Wunsch in Scheiben schneiden, würfeln oder raspeln.
Sellerie und Kinder
Seine Inhaltsstoffe machen den Sellerie zu einem super gesunden Gemüse. Er ist so vielseitig zuzubereiten, dass er fast jeden Tag auf dem Speiseplan meiner Kids stehen könnte. Ich koche ihn gerne mit anderen Gemüsesorten, zum Beispiel mit Kartoffeln oder Möhren, und stampfe das Ganze dann zu einem leckeren Gemüsepüree. Ein Stückchen Butter, Salz und Pfeffer drauf - fertig ist das gesunde Mittagessen!Sellerie passt auch gut zu Fisch und Fleisch. Wenn es vegetarisch bleiben soll, kannst du die Knolle zur Hauptzutat machen und ein feines Sellerieschnitzel daraus zaubern. Dafür schneidest du die Sellerieknolle in etwa 1 cm dicke Scheiben und kochst diese für 5-8 Minuten in Salzwasser ab. Danach wendest du die Scheiben in Mehl, Ei und Semmelbröseln und backst sie in heißem Öl aus. Das vegetarische Schnitzel schmeckt heiß und kalt, ist toll für unterwegs und immer ein Hit bei meinen Kids. Außerdem kannst du leckere Gemüsesticks aus Sellerie herstellen und diese mit einem Joghurt-Dip oder Hummus mit in den Kindergarten oder die Schule geben.
Ab wann dürfen Babys Sellerie essen?
Sellerie hat einen eigenen Geschmack, der manche Kinder und Babys zunächst abschreckt. Doch aufgrund seiner gesunden Zusammensetzung solltest du das Gemüse immer wieder anbieten. Starten kannst du ab dem siebten Lebensmonat mit gekochtem Sellerie (pur oder als Brei), später auch mit rohem Sellerie.Leckere Rezepte mit Sellerie:
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