C - wie Chili

Klein, aber oho! Chili ist ein feurig scharfes Gewürz. Mehr über die rote Schote gibt es hier:

C - wie Chili

Vorsicht, scharf! Heute dreht sich alles um die feurig rote Chili. Diese sieht zwar ganz harmlos aus, hat es geschmacklich aber voll in sich. Bis zu 2 Millionen Scoville können Chilis haben, wobei in unseren Breitengeraden viel mildere Schärfen zum Einsatz kommen. Ich habe meine Bekanntschaft mit den scharfen Schoten als junges Mädchen in Thailand gemacht- und dort die volle Bandbreite an Schärfe erwischt. Seitdem liebe ich Chilis und kann sie aus meiner Küche nicht mehr wegdenken. Worum es sich bei Scoville handelt, wie die Schärfe überhaupt zu Stande kommt, ab wann Kinder Chili essen dürfen und noch mehr über die feurigen Schoten findest du in diesem Artikel.


Herkunft von Chili

Chilis gehören zu der Gattung Paprika und sind mit etwa 4000 Sorten vertreten. Sie stammen aus Lateinamerika und haben von dort aus mit den spanischen Eroberern um 1500 herum ihren Weg nach Europa, Asien und Afrika gefunden. Auch davor hatten Chilis schon eine lange Tradition bei den Ureinwohnern Lateinamerikas und wurden bereits 8000 Jahre v. Chr. von den Azteken gepflückt. Über die Inkas und Majas wurde von den Konquistadoren berichtet, dass sie kaum etwas ohne die Zugabe von Chili verspeisten.

Warum ist Chili scharf?

Capsaicin - so heißt der Übeltäter, der Chilis so scharf macht. Eigentlich ist Capsaicin nur ein harmloser Pflanzenstoff, aber sobald dieser Kontakt mit der Schleimhaut in unserem Mundraum hat, kommt es zu einem seltenen Phänomen: Capsaicin aktiviert die Schmerzrezeptoren und gaukelt unserem Körper vor, dass wir Schmerzen empfinden, wodurch das typische Brennen im Mund ausgelöst wird. Wie sagt man so schön? Chilis brennen immer zweimal - einmal beim Verzehr und einmal, wenn sie wieder herauskommen. Wie scharf eine Chili ist, hängt dementsprechend von der Capsaicin Konzentration ab. Diese ist übrigens - anders als erwartet - nicht in den Kernen, sondern an den weißlichen Scheidehäuten innerhalb der Schote am höchsten.

Chili gesund

Die Scoville-Skala

Du fragst dich vielleicht, wie man die Schärfe einer Chili überhaupt messen kann. Das geht mit der sogenannten Scoville-Skala. Sie wurde im 20. Jahrhundert von Wilbur Scoville erfunden und zeigt an, wie viel Capsaicin die jeweilige Schote in getrockneter Form enthält. Scoville hat dafür anfangs pürierte Chilischoten mit Wasser verdünnt und verglichen, wie viel Wasser hinzugegeben werden muss, bis die Schärfe von Testpersonen nicht mehr geschmeckt wird. Das Problem dabei? Schärfe wird von jedem anders wahr genommen. Bei manchen Testpersonen musste also mehr verdünnt werden als bei Anderen. Heutzutage gibt es genauere analytische Methoden, um den Schärfegrad zu messen, welcher auf einer Skala von 1-10 für jede Schote vermerkt ist. Die schärfste Chili der Welt ist übrigens die Carolina Reaper (Reaper bedeutet Sensenmann) und hat sich sogar ein Plätzchen im Guinness Buch der Rekorde gesichert. Mit rund 2,2 Millionen Scoville ist die Carolina um ein vielfaches schärfer als Jalapeños, welche einen Scoville Wert von gerade einmal 3000-8000 haben.

Chilischoten selber anbauen

Ich baue Chilis selber in meinem Garten an. Auf diese Weise habe ich je nach Sorte den Schärfegrad selbst in der Hand und habe auch in der Küche meine Freude an der schönen Pflanze. Am liebsten trockne ich die Schoten, um sie in Gerichten wie Spaghetti aglio e olio und Penne Arrabbiata zu verwenden. Außerdem kann man aus seinen eigenen Chilis auch Sambal Oelek selber machen. Die scharfe Gewürzpaste ist eine gesunde Alternative zu Siracha aus dem Supermarkt, in welcher oft chemische Zusätze stecken. Beim Chili Anbau gilt:
  1. Chilis brauchen ein sonniges Plätzchen, viel Wasser und Dünger.
  2. Die Aussaat beginnt bereit am Jahresanfang.
  3. Chilipflanzen können recht groß werden. Das bedeutet, sie brauchen Platz und eventuell Stützstäbe, um vernünftig gedeihen zu können.

Chilischoten anbauen

Chili in der Küche

Chili ist aus lateinamerikanischen, orientalischen und asiatischen Gerichten nicht wegzudenken. Mexikanisches Chili con Carne ohne Chili? Undenkbar. Mich erinnert die feine Schärfe immer an meinen Auslandsaufenthalt in Indien. Dort tummeln sich auf den Wochenmärkten riesige Eimer voller Chilischoten und Gewürzmischungen, von denen viele Chilipulver beinhalten. Aber auch in der deutschen Küche kann Chili je nach Schärfevorliebe eingesetzt werden, vor allem in Kombination mit Zitrone, Pfeffer, Ingwer und Tomate. Vanille und Schokolade harmonieren ebenfalls mit Chili, wodurch die scharfen Schoten zu einem echten Allround Abschmecker in der Küche werden.

Chili con Carne

Chili con Carne

Du brauchst nur einen Topf, 30 Minuten Zeit und die typischen Chilizutaten. Die Zubereitung von Chili con Carne ist total einfach.
zum Rezept

Ab wann dürfen Kinder Chili essen?

Im Zusammenhang von Chilis und Kindermägen gibt es ein großes Problem: Das Capsaicin in den Chilischoten reizt den Magen-Darm-Trakt, der wiederum bei Kindern oder gar Babys noch sehr empfindlich ist. Der Magen muss erst noch wachsen und sich an verschiedene Inhaltsstoffe und Geschmäcker gewöhnen. Deshalb sollten extrem milde Chilis ab maximal einem Jahr zum ersten Mal gut durchgekocht angeboten und der Schärfegrad nur langsam und graduell angehoben werden.

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