Marmelade einkochen
Im Sommer heißt es: Marmelade selber machen. Befolge diese Tricks, wenn du Marmelade einkochen möchtest.
Marmelade selbst zu machen ist ein Kindheitserlebnis, das mir immer ein Lächeln ins Gesicht und ein wohliges Gefühl in den Bauch zaubert. Vom Selbstpflücken des Obstes über das Einkochen mit Zucker bis zum schlussendlichen Verspeisen einer Scheibe Brot mit warmer Marmelade. Das Endprodukt schmeckt nicht nur unheimlich gut, Marmelade einkochen macht auch großen Spaß mit der ganzen Familie. Hier erfährst du hilfreiche Tipps und Tricks rund um das Thema einkoche, einmachen und Fruchtaufstriche selber herstellen.
Marmelade: Was ist das?
Die Begriffe Marmelade und Konfitüre werden häufig synonym verwendet, denn mit beiden ist ein Brotaufstrich aus Früchten gemeint. Was genau der Unterschied zwischen Marmelade und Konfitüre ist, findest du hier. Der Begriff Marmelade stammt aus dem portugiesischen "marmelo" und bedeutet übersetzt Quitte.
Marmelade besteht aus Früchten, die in einem bestimmten Verhältnis zu Zucker eingekocht werden. Das heißt, Marmelade steht grundsätzlich für eine Konservierungmethode bestimmter Lebensmittel durch Zucker. Wenn man das Produkt "Marmelade" nennen möchte, müssen folgende Kriterien erfüllt sein:
- Die verwendeten Früchte müssen Zitrusfrüchte (z.B. Orangen, Zitronen, Grapefruits) sein.
- Das Endprodukt muss einen Fruchtanteil von mindestens 20% enthalten.
- In der Marmelade sind keine Fruchtstückchen enthalten.
Bis 2003 wurden aber auch Fruchtaufstriche aus anderen Früchten wie Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren als Marmelade betitelt. Deshalb ist der Begriff in vielen Haushalten heute noch gebräuchlich. Auch in Kochbüchern werden heutzutage noch die traditionellen Marmeladenrezepte aus Sauerkirschen oder Stachelbeeren beschrieben.
Konfitüre: Der Unterschied zur eingekochten Marmelade
Wenn auf dem kleinen Gläschen im Supermarktregal "Konfitüre" gedruckt steht, wurden folgende Kriterien erfüllt:- Es kann jede beliebige Fruchtsorte verwendet werden.
- Das Produkt besteht aus passierten Früchten, Fruchtmark oder auch kleinen bis mittelgroßen Fruchtstückchen.
- Der Fruchtgehalt beträgt in der Regel mindestens 35% oder 45% bei Konfitüre extra.
Der Einfachheit halber werde ich in diesem Eintrag von Marmelade sprechen, wenn ich den zuckrigen Brotaufstrich meine, ganz egal, ob Erdbeeren oder Orangen im Glas stecken.
Marmelade einkochen
Marmelade lässt sich auch einfach selber machen und ist für die Kinder ein absolutes Highlight in der Küche. Das Gute ist: Du brauchst für selbstgemachte Marmelade nur reife, aromatische Früchte und Gelierzucker in einem Verhältnis von 2:1. Neugierig geworden? Dann sieh dir doch mal diese Rezepte rund um selbstgemachte Marmelade an:Je nach Jahreszeit bieten sich unterschiedliche Früchte zur Verarbeitung an. Im Frühjahr geht es los mit Rhabarbermarmelade, im Sommer folgen als Obst Erdbeer-, Kirsch-, Heidelbeer-, Aprikosen-, Pflaumen- und Himbeermarmelade. Im Herbst können Äpfel und Birnen zu Marmelade verarbeitet werden und im Winter schließlich Orangen und Mandarinen.
Deiner Kreativität sind beim Kochen keine Grenzen gesetzt und du kannst auch eigene Marmeladen Rezepte kreieren. Wie wäre es mal mit einer kombinierten Zucchini-Apfel-Marmelade oder Erdbeermarmelade mit Holunderblüten? Extra Tipp: Wer es nicht so süß mag oder möchte, kann Früchte und Zucker in einem anderen Verhältnis mischen, wie zum Beispiel 3:1.
Marmelade einkochen ohne Schnick Schnack
Den für Marmelade oft verwendeten Gelierzucker kann man in jedem Supermarkt kaufen. Allerdings sind in herkömmlichem Gelierzucker Varianten meist künstliche Konservierungsstoffe enthalten. Deshalb kannst du als natürliches Geliermittel folgende Zutaten in deine Marmelade geben, um ein Endprodukt ohne Konservierungsstoffe zu bekommen.- Früchte mit hohem Pektin Gehalt: z.B. Äpfel
- Zitronensaft
- Agar-Agar
- Chiasamen
- Johannisbrotkernmehl
Erste Hilfe Tipps für selbstgemachte Marmelade
Eigentlich ist die Zubereitung von selbstgemachter Marmelade nicht allzu schwer. Dennoch kann auch mal etwas schief laufen. Dann heißt es: Ruhe bewahren! Mit ein paar einfachen Tricks ist zu fester, zu flüssiger und schnell schimmliger Marmelade vorgebeugt.- Wenn die Marmelade zu fest ist
Dein Brot liegt bereit und du öffnest nach einem langen Nachmittag in der Küche dein erstes fertiges Glas Marmelade- aber was ist das? Die Marmelade ist viel zu fest und landet wie ein Geleewürfel auf deinem Teller. Kein Problem! Wenn Marmelade zu fest ist, fehlt ihr wahrscheinlich Säure. Um sie dann wieder flüssiger zu bekommen, kannst du sie einfach nochmal mit etwas Wasser und Zitronensaft aufkochen. - Wenn die Marmelade zu flüssig ist
Wenn deine Marmelade aber nicht fest werden will und dir einfach so vom Brot läuft, liegt das wahrscheinlich an zu wenig Pektin. Du könntest die Marmelade zwar noch als Sauce oder Sirup verwenden, aber dafür hast du sie schließlich ursprünglich nicht gemacht. Nein, keine Sorge, ich verrate dir, wie deine Marmelade noch fester wird. Als allererstes heißt es: Warten! Geduld zahlt sich hier oft aus. Wenn die Marmelade abkühlt, wird sie schon automatisch fester. Wenn die Marmelade dann trotzdem einfach nicht eindicken will, kannst du einen geriebenen Apfel oder einen Teelöffel Agar-Agar hinzugeben. Dabei handelt es sich um ein veganes, natürliches Verdickungsmittel, das aus roten Algen hergestellt wird. - Wenn die Marmelade schnell schimmelt
Das gibt’s doch gar nicht. Schon das zweite Glas, dass du von deiner selbstgemachten Marmelade öffnest, hat schimmelige Stellen im Deckel. Auch wenn nur wenige Stellen betroffen sind, solltest du die Marmelade nicht mehr verzehren. Also gibt es nur eine Lösung: dem Schimmel vorbeugen.
- Die Einmachgläser und Deckel müssen unbedingt steril sein. Das geht zum Beispiel mit heißem Wasser. Achte danach darauf, dass die Gläser und Deckel danach wieder vollständig trocknen.
- Für das Einkochen solltest du reife Früchte verwenden, die keine schimmligen Stellen haben.
- Die Marmelade sollte nicht zu warm gelagert werden.
Alternativ kannst du auch einen Tropfen 90 prozentigen Alkohol in die Marmelade geben, bevor du sie verschließt. Dies beugt der Schimmelbildung vor und ist später nicht mehr zu schmecken. Auch Kindern kann die Marmelade bedenkenlos gegeben werden.
Marmeladen-Überschuss
Wenn dich die Marmeladenlust mal wieder überkommen hat und du viel zu viel Marmelade gemacht hast, kannst du sie problemlos einfrieren. Dabei bietet es sich an, die Marmelade direkt portionsweise einzufrieren, dann kannst du sie fertig portioniert genießen. Außerdem sollte sie nicht länger als ein Jahr im Tiefkühler verweilen. Alternativ kannst du Marmelade auch super verschenken oder als Mitbringsel Freunden und der Familie geben. Meine Kirschmarmelade mit Schokolade kommt bei meinen Freunden immer super an. Einfach eine Schleife drum und ein schönes Etikett drauf - fertig.
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